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DDInside
Nr. 10 - Juni 2020
Liebe Leserinnen und Leser
Seit dieser Woche hat der Bundesrat die Verantwortung zur Bekämpfung der durch das Coronavirus verursachten Krankheit (Covid-19) wieder grösstenteils an die Kantone abgegeben. Sollte die Zahl der Erkrankten wieder ansteigen, liegt es an den Kantonen, die nötigen Massnahmen zu treffen. Das Gesundheitsamt ist daher gefordert, mit Hilfe von Monitoring die Grundlagen für nötige Entscheide vorzubereiten.
Für die Besuchsrechtsregelung in den Alters- und Pflegeheimen war der Kanton seit Beginn der Epidemie in der Verantwortung. Schon früh wurden in Zusammenarbeit und in Absprache mit den Heimen Einschränkungen verfügt, die mittlerweile wieder gelockert werden konnten.
Gerade die letzten Wochen waren für alle Beteiligten nicht einfach. Besuche waren zwar wieder möglich, doch mit Einschränkungen und der Kontakt mit allen Familienangehörigen oder der Besuch bei Verwandten ausserhalb des Heimes liessen weiterhin auf sich warten. Bei meinen Besuchen in verschiedenen Institutionen im ganzen Kanton ging es mir vor allem darum, zuzuhören, wie die Verantwortlichen die Situation erlebt haben.
Sie standen im Spannungsfeld zwischen Schutz von verletzlichen Menschen und dem Bedürfnis nach Kontakten mit Angehörigen, nach Bewegungsfreiheit. Die Verantwortlichen nehmen die Situation sehr ernst. Der Respekt vor Covid-19 ist gross, das ist spürbar. Und ebenso die Erleichterung bei allen, die bisher verschont geblieben sind.
Alle aktuellen Informationen aus allen Departementen finden Sie zusammengefasst auf corona.so.ch.
Im neuen Kleid – die Aktionstage Psychische Gesundheit Kanton Solothurn 2020
Erkennen Sie sie noch, die Aktionstage? Genau, es sind immer noch die gleichen Aktionstage Psychische Gesundheit Kanton Solothurn – sie präsentieren sich im 2020 aber ganz neu und frisch. Zum neuen Erscheinungsbild gehört auch der neue Slogan "Hinhören!". Der Slogan der Aktionstage Psychische Gesundheit soll darauf aufmerksam machen, dass nicht immer gehört wird, was das Gegenüber wirklich meint und dass hinhören heisst, auch das Nichtgesagte zu hören, also zwischen den Worten zu lauschen.
Die Aktionstage Psychische Gesundheit Kanton Solothurn haben bei vielen Menschen mittlerweile einen festen Platz in der Agenda. Egal ob Konzert, Theater, Lesung, Vortrag oder Podiumsdiskussion – die Anlässe im Spätherbst sind immer gut besucht. Inhaltlich präsentieren sich die Aktionstage auch 2020 in altbewährter Manier und immer mit dem Ziel, Themen einen Platz zu geben, über die zu sprechen oft schwerfällt.
Wie jedes Jahr brechen die Aktionstage Tabus, helfen bei der Entstigmatisierung psychischer Krankheiten und machen die psychische Gesundheit im Allgemeinen zum Thema.
Alle Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie auf www.hinhoeren-so.ch.
Kanton lockert Besuchsrecht weiter – und verteilt Desinfektionsmittel
Der Kanton Solothurn hat am 18. Juni die Besuchsregeln für Alters- und Pflegeheime weiter gelockert. Neu dürfen Heimbewohnerinnen und -bewohner wieder auf ihren Zimmern besucht werden – vorausgesetzt, dass sich Besucherinnen und Besucher weiterhin strikt an die Hygiene- und Distanzregeln halten.
Ausserdem ändert der Kanton seine bisherigen Empfehlungen zu Aussenaufenthalten: Die Bewohnerinnen und Bewohner dürfen sich ab 18. Juni unter gewissen Auflagen wieder ausserhalb des Heims bewegen. Bis anhin wurde das seitens Kanton mit Verweis auf das erhöhte Ansteckungsrisiko nur für Ausnahmefälle empfohlen.
Um die Wichtigkeit der Hygienemassnahmen zu betonen, hat der Kanton rund 20'000 Desinfektionsfläschchen an verschiedene Institutionen verteilt, in denen die Einhaltung der Hygieneregeln durch Auswärtige besonders wichtig ist.
Seit Juni 2019 gibt es die Internetplattform HEBSORG.CH unter der Trägerschaft des Kantons Solothurn und der Solothurner Spitäler AG (soH). HEBSORG bietet eine Übersicht zu allen Präventionsangeboten im Kanton Solothurn.
Anhand einer Online-Befragung soll jetzt die Nutzung der Internetseite untersucht werden. Die Befragung dient dazu herauszufinden, ob, wie und von wem die Internetseite genutzt wird. Die Ergebnisse dienen als Basis für die Weiterentwicklung der Plattform.
Die Teilnahme ist freiwillig und anonym. Sie dauert weniger als 5 Minuten.
Hebsorg führt ausserdem seit Kurzem einen eigenen Instagram-Kanal. Folgen Sie @hebsorg_ch und erhalten Sie Wissenswertes zu allen möglichen Präventionsthemen.
Corona-Massnahmen in Heimen: Not macht erfinderisch
Mitten in Olten liegt ein See, von dem die meisten Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt noch nie gehört haben. Natürlich kann es der liebevoll getaufte ‘Lago di Merlot’ nicht mit seinen grossen Geschwistern im Tessin aufnehmen, aber der Teich verwandelt den Garten des Alters- und Pflegeheims St. Martin in ein kleines Paradies. Im Hintergrund türmt sich die St. Martins Kirche in den wolkenbehangenen Himmel; ein Brunnen plätschert leise vor sich hin, während Heimleiter Urs Hufschmied von den vergangenen Wochen erzählt.
"Die Pandemie hat uns natürlich zugesetzt, aber bei uns konnten die Pensionärinnen und Pensionäre zumindest im Garten ein wenig an die frische Luft". Vor allem die Angehörigen hätten zu Beginn der Pandemie unter dem Besuchsverbot gelitten: "Aber die Pensionärinnen und Pensionäre waren kreativ und sprachen halt von ihren Balkonen aus mit ihren Angehörigen".
Regierungsrätin Susanne Schaffner hört zu – und fragt nach. Sie ist in diesen Tagen auf einer Tour-de-Soleure und besucht Alters-und Pflegeheime im Kanton. Mit im Gepäck: handliche Fläschchen mit Desinfektionsmittel und Informationsmaterial. Insgesamt verteilt der Kanton rund 19'000 Flaschen an über 215 Institutionen im ganzen Kanton.
"Besonders die Öffnung der Alters- und Pflegeheime wird eine grosse Herausforderung werden. Wir wollen schliesslich nicht, dass das Virus wieder ausbricht", sagt Susanne Schaffner. Die Desinfektionsfläschchen sind als charmante Erinnerung für Besucherinnen und Besucher der Institutionen gedacht, dass Hygiene-, zusammen mit anderen Schutzmassnahmen, nach wie vor sehr wichtig sind.
Entlang der Bahngleise, mitten in der Natur, aber noch in Olten, liegt das Alters-und Pflegheim Ruttiger. Zwar ohne See, dafür aber mit Alpacas, Ziegen, einem Spielplatz für die Enkel und einer Trinkstation für Hunde, an der gerade ein kleiner Hase schnuppert. Ganz so idyllisch wie die Szenerie war die Corona-Pandemie für Heimleiter Matthias Christ dann aber doch nicht.
Die Kommunikation des Kantons sei zwar gut gewesen, aber: "Viele Angehörige haben durch die Medienberichterstattung das Gefühl erhalten, dass der Kanton Solothurn das Besuchsverbot länger aufrechterhalte als die Nachbarkantone". Das habe auch schon zum einen oder anderen schwierigen Telefonat geführt. "Aber die Stimmung bei den Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern war durchwegs gut, viele haben jetzt auch neue Kontakte geknüpft".
Jetzt hofft man hier beim Ruttiger, dass die Lockerungen der Besuchsbeschränkungen ein weiterer Schritt zurück in die Normalität sind.
Ein Hauch Normalität scheint im GAG-Alterszentrum Sunnepark in Egerkingen bereits wieder zu herrschen. Oder war sie gar nie ganz weg? Die Wände im Eingangsbereich zieren Erinnerungsfotos an Aktivitäten während der Corona-Pandemie.
Balkonkonzerte, Backkurse, Gottesdienste: Trotz Corona bleibt man im Sunnepark aktiv. "Uns ist es wichtig, dass die Bewohnerinnen und Bewohner viel Möglichkeiten zur Betätigung haben", erklärt Barbara Schenker, Bereichsleiterin Betreuung und Pflege der GAG-Zentren. Zum Glück sei man vom Virus verschont geblieben: Der Sunnepark hat bis jetzt keinen positiven Covid-19 Fall zu beklagen.
Inzwischen ist es kurz nach Zwölf und Susanne Schaffner fährt auf der Autobahn Richtung Solothurn. Bereits sechs Institutionen hat sie heute besucht; nach der Mittagspause folgen weitere sechs.
Was bei den Besuchen aufgefallen ist: Die klaren Vorgaben des Kantons und die Absprachen mit den Vertretungen der Institutionen wurden durchwegs geschätzt. Die Heime haben ihren Spielraum genutzt. Not macht erfinderisch. Je nach baulicher Situation waren die Einschränkungen schwieriger zu verkraften. Auch die unterschiedliche Handhabung in benachbarten Kantonen sorgte zuweilen für schwierige Diskussionen mit Angehörigen.
Bei allen Besuchen wurde deutlich, wie ernst die Verantwortlichen die Situation nehmen. Die Heime verfügen über Erfahrung im Umgang mit heimtückischen Krankheitserregern. Dieses Know-how gibt ein Stück weit Sicherheit und auch Gelassenheit. Aber der Respekt vor Covid-19 ist gross, das war spürbar. Und ebenso die Erleichterung, bei allen, die bisher verschont geblieben sind.
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