Sandro Müller ist gerade viel beschäftigt. Die ersten beide Interviewtermine verschiebt er, beim dritten Versuch klappt es endlich - per Email. Ein Gespräch mit dem neuen Chef des Amt für soziale Sicherheit (ASO). Sandro Müller, seit August 2020 bist Du neuer Chef des ASO. Daher die wichtigste Frage gleich zu Beginn: Wie fühlt es sich an in einem grösseren Büro? Das war tatsächlich einer meiner Hauptgründe, weshalb ich mich für diese Stelle interessiert habe. Nun hab ich aber festgestellt, dass das neue Büro gleich gross ist wie das alte und erst noch durch verschiedene Holzskulpturen wertvolle Fläche verloren geht. Aber ich will nicht jammern, das neue Büro gefällt mir auch sehr gut. Ein wesentlicher Unterschied zu früher sind die vielen verschiedenen Personen, die mich jetzt täglich besuchen. Das liegt wohl an den zahlreichen Kunstwerken in meinem Büro. Wie hast Du die ersten zwei Monate in deiner neuen Position erlebt? Erfreulicherweise bin ich gut gestartet und ich fühle mich in meiner neuen Funktion sehr wohl. Sicherlich habe ich davon profitiert, dass mir das Amt und viele der Themenbereiche bereits bekannt waren. Und trotzdem hat mich die Vielzahl an internen und externen Aufgaben überrascht, doch genau das macht meine neue Arbeit so spannend. Zudem erfahre ich grosse Unterstützung von meinen Kolleginnen und Kollegen im Amt, aber auch innerhalb des Departements, was mir meinen Einstieg deutlich erleichtert hat. Ich nehme an, die COVID-19-Pandemie hat auch bei euch die Arbeit in den letzten Monaten bestimmt… Das stimmt, wobei aktuell zumindest für das ASO die intensivste Phase vorüber ist. Da bei uns die Aufsicht über zahlreiche soziale Institutionen und Organisationen, wie beispielsweise die KiTas und die Alters- und Pflegeheime, angesiedelt ist, haben wir die Auswirkungen und die damit verbundenen Unsicherheiten von Corona hautnah miterlebt. Wir haben stets versucht, unsere Institutionen und Organisationen so gut wie möglich zu begleiten und zu unterstützen. Dabei war es nicht immer einfach, allen Ansprüchen gerecht zu werden, zumal auch wir keine Patentrezepten im Umgang mit der Pandemie haben. Ich wage jedoch zu behaupten, dass wir allen Widrigkeiten zum Trotz den bisherigen Höhepunkt der Krise gemeinsam mit unseren Institutionen und Organisationen gut gemeistert haben. Es gebührt deshalb allen Beteiligten ein grosser Dank für ihren unermüdlichen Einsatz. Zum Schluss: Was sind die wichtigsten Projekte, die im ASO anstehen? Hier steht einerseits die Umsetzung des Integralen Integrationsmodells an, welches den Integrationsprozess mit den entsprechenden Angeboten und Massnahmen koordiniert, steuert und wirksam sowie kostengünstig abwickelt. Andererseits wird auch der Aufbau der Opferberatungsstelle, die künftig wieder selber geführt werden soll, ein zukunftsweisendes Projekt. Mit der eigenen Opferberatungsstelle soll die Opferhilfe noch wirksamer und im Einklang mit der Istanbul-Konvention erbracht werden. Zudem wird durch die Reorganisation des Departements des Innern auch das ASO unweigerlich einen Organisationsentwicklungsprozess vollziehen müssen. Dies ist zwar neben all den Aufgaben anstrengend, gibt aber auch die Gelegenheit, das Amt so zu strukturieren, dass unsere Aufgaben möglichst wirkungsvoll erbracht werden können. |