April 2022

Hochwasserschutz und Revitalisierung Emme: Rückblick auf das Jahrhundertwerk

  • 27.04.2022

«Mehr Sicherheit, mehr Natur, mehr Erholung» – dies die Ziele der kürzlich abgeschlossenen Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekte an der Solothurner Emme. Nun blickt der Kanton zurück und zeigt in einer reich bebilderten Broschüre sowohl die Geschichte der Flusslandschaft als auch die seit 2010 realisierten Bauarbeiten und die angestrebten Entwicklungen auf.

Die Bauarbeiten an der Emme sind seit November 2020 abgeschlossen. Der Fluss hat nun von Gerlafingen bis zur Aare viel mehr Platz. Statt rund 25 Meter ist das Flussbett heute an einigen Stellen bis zu 70 Meter breit. Fazit: Besserer Schutz vor Hochwasser und mehr Raum für die Natur. Auslöser der Hochwasserschutz- und Revitalisierungsmassnahmen waren wiederkehrende grössere Abflussereignisse vor der Jahrtausendwende sowie insbesondere die grossen Hochwasserereignisse in den Jahren 2005 und 2007.

Die «neue» Emme – ein Gewinn für alle

Zeitgemässer Hochwasserschutz nimmt Rücksicht auf die vielfältigen Funktionen der Gewässer und sucht sie, wo immer möglich, zu erhalten oder wiederherzustellen. Der Mehrwert, der so entsteht, zeigt sich bei der «neuen» Emme bereits heute eindrücklich: Aufweitungen geben dem Gewässer mehr Raum und steigern zugleich die Abflusskapazität. Wo notwendig, bieten Dämme und Mauern zusätzlichen Schutz. Sie halten einem Hochwasser stand, wie es alle hundert Jahre vorkommen kann. Massnahmen zugunsten der Natur wie Flachufer, Kiesinseln oder Blockrampen verbessern die Ökologie. Revitalisiert ist die Emme ein Anziehungspunkt für Erholungssuchende aller Generationen.

Ein Buch zum Jahrhundertwerk

Zum Abschluss des Projekts dokumentiert der Kanton in einer umfangreichen Broschüre die Geschichte der Solothurner Emme und die wichtigsten Massnahmen der kürzlich vollendeten Projekte. Bilderreihen entführen in die Zeit der beginnenden Industrialisierung, zeigen Schäden früherer Hochwasserereignisse und begleiten den Aushub der Deponien sowie die Bauarbeiten der vergangenen Jahre. Das Buch dokumentiert den Wandel der Flusslandschaft und zeigt auf, wie die Entwicklung der Emme stets eng mit den Entwicklungen der angrenzenden Siedlungen verbunden war und ist. Ein Fluss verbindet.

Es lohnt sich, die Emme zwischen der Kantonsgrenze Bern–Solothurn und der Einmündung in die Aare selber zu erkunden. Eine gute Gelegenheit dazu bietet das kommende ÄmmeFescht vom 15. Mai 2022. Informationsposten, Installationen aller Art sowie kulinarische Angebote laden zum Verweilen und Entdecken der neuen Emme-Landschaft ein. Das Buch zur Emme kann beim Amt für Umwelt digital oder als gedruckte Broschüre bezogen werden.

Weitere Auskünfte

Gabriel Zenklusen, Chef Amt für Umwelt / Co-Projektleiter Emme, 032 627 24 58