Medienmitteilung

Buchpräsentation: Orangerien und Gewächshäuser in der Schweiz

  • 27.08.2024

Eine neue Publikation widmet sich einem lange nur wenig erforschten Gebäudetyp: den Orangerien und Gewächshäusern in der Schweiz. Die Buchvernissage findet am 1. September 2024 in der Orangerie von Schloss Waldegg statt.

Die Geschichte der Orangerien und Gewächshäuser in der Schweiz ist geprägt von der Vielgestaltigkeit der eigenen botanischen und kulturellen Landschaften sowie den unterschiedlichen politischen und kulturellen Einflüssen der angrenzenden Länder. Höfisches Repräsentationsbedürfnis, botanisches Forschungs- und Sammlungsinteresse und humanistische Bildungsideale führten bereits im späten 16. Jahrhundert zu ersten Sammlungen von Zitruspflanzen. Für sie wurden spezifische Überwinterungsbauten errichtet: Orangerien und Gewächshäuser.

Die neue Publikation macht die Schweizer Zitruskultur und den Bestand von Orangerien erstmals umfassend sichtbar. Sie entstand als Doktorarbeit im Zusammenhang mit dem vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Forschungsprojekt „Orangerien und Gewächshäuser in der Schweiz“ am Kunsthistorischen Institut der Universität Bern. Das Buch präsentiert eine gartenkulturelle Entwicklungsgeschichte von Pflanzenhäusern aus dem Umfeld von Klöstern, botanischen Gärten und patrizischen Herrschaftssitzen bis hin zu Orangerien einflussreichen Kaufleute des 18. Jahrhunderts sowie Bankiers und Industrieller um 1900. Der umfassenden Dokumentation von 75 Orangerien und Gewächshäusern ist eine Geschichte der Orangeriekultur des Landes vorangestellt, in der Schweizer Besonderheiten des Sammlers, der Gartenliteratur, des Pflanzenhandels und der ikonografischen Einflüsse in Kunst und Kunstgewerbe dargelegt werden.

Zur Buchpräsentation sprechen Prof. Dr. Anna Minta (Kath. Privat-Universität Linz), Mitherausgeberin, und Prof. em. Dr. Bernd Nicolai (Bern), ehemaliger Leiter des SNF-Forschungsprojektes „Orangerien und Gewächshäuser in der Schweiz“.

Buchvernissage «Jörg Matthies: Orangerien und Gewächshäuser in der Schweiz»

1. September 2024, 11.00 Uhr, Dauer: 60 Minuten, Eintritt frei, Im Anschluss an die Veranstaltung sind alle zu einem Apéro eingeladen.
Limitierte Anzahl Plätze. Anmeldung erforderlich über waldegg@dbk.so.ch / 032 627 63 63

Buchtitel: Jörg Matthies, Orangerien und Gewächshäuser in der Schweiz. Architektur für eine exotische Pflanzenwelt im Alpenraum, Berlin Mai 2024 (= Schriftenreihe des Arbeitskreises Orangerien in Deutschland e.V., Bd. 19).

Zum Autor

Jörg Matthies (1964 – 2019) studierte Kunstgeschichte, Volkskunde, Klassische Archäologie und Pädagogik in Kiel, Wien und Hamburg und wurde in Bern mit der Arbeit „Orangerien und Gewächshäuser in der Schweiz. Architektur für eine exotische Pflanzenwelt im Alpenraum“ promoviert.

Seine Leidenschaft für die Architektur- und Gartenkunstgeschichte entwickelte er bereits 2009 – 2013 als Mitarbeiter im Forschungsprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft „Historische Gärten in Schleswig-Holstein“ an der Universität Kiel. Seitdem war er überwiegend freiberuflich als Kunsthistoriker, Autor, Gutachter und Kurator tätig. Zudem arbeitete er in der Berner Kantonalen Denkmalpflege sowie als Forschungsassistent am Kunsthistorischen Institut der Universität Bern und am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur an der Kath. Privat-Universität Linz. Ein Stipendium der United States Capitol History Society Washinton D.C. förderte seine Forschungen zu den „Memorial trees“ in Washington. Als leidenschaftlicher Gartengenhistoriker und Orangeriefreund war er in zahlreichen Interessensverbänden, darunter dem Arbeitskreis Orangerien in Deutschland e.V., sowie Redaktionen von gartenhistorischen Fachzeitschriften aktiv.

Schloss Waldegg

Museum und Begegnungszentrum, Waldeggstrasse 1,
4532 Feldbrunnen-St.Niklaus
schloss-waldegg.so.ch