Kontrollen von LKWs und Cars

Dominic Jakob steht vor einem Lastwagen im Schwerverkehrskontrollzentrum in Oensingen
Dominic Jakob vor dem Schwerverkehrskontrollzentrum in Oensingen

Seit August ist das neue Kontrollzentrum für den Schwerverkehr in Oensingen in Betrieb. Mit der modernen Anlage kann die Polizei gründlichere Kontrollen durchführen und Manipulationen an der Software feststellen. Das war in der Form bislang nicht möglich und wird die Sicherheit in der Nordwestschweiz erhöhen.

Mit der Autobahn A1 durchzieht eine der wichtigsten Verkehrsachsen den Kanton Solothurn. Das neue Schwerverkehrskontrollzentrum ist das neunte derartige Zentrum, das das Bundesamt für Strassen in der Schweiz gebaut hat – und das erste in der Nordwestschweiz. Die Kantonspolizei Solothurn hat das neue Zentrum im August mit einem grossen Fest eingeweiht. Sie führte auch bisher – im Auftrag des Bundes – intensivierte Kontrollen des Schwerverkehrs durch, vor allem auf der Autobahn A1. «Uns stehen jetzt eine bessere Infrastruktur und neue Diagnosegeräte zur Verfügung», erklärt Dominic Jakob. Er leitet den Bereich Verkehrstechnik bei der Kantonspolizei. «Damit können wir viel effizienter arbeiten.» So wird ein Fahrzeug im Zentrum mit Lasern vermessen statt von Hand und die neue Brückenwaage zeigt das Gewicht und wie die Ladung verteilt ist. In der neuen Prüfhalle können Lastwagen, Sattelschlepper und Cars auch von unten inspiziert und die Bremsleistung kontrolliert werden. Bisher musste man bei Verdacht in eine spezielle Werkstatt fahren. Neu wurde auch ein Prüfexperte eingestellt, der die regulären Kontrollen ergänzt und Expertisen erstellen kann. Hinzu kommen neue Diagnose-Geräte, etwa um Manipulationen an Software-Anlagen der Fahrzeuge festzustellen. «Den ersten Erfolg hatten wir direkt bei der ersten Inbetriebnahme», erklärt Dominic Jakob. Bei einem bulgarischen Lastwagen war die AdBlue-Anlage manipuliert.

Erhöhte Verkehrssicherheit dank gründlicheren Kontrollen

«Unsere Patrouillen halten in der Regel auf der Autobahn nach verdächtigen Fahrzeugen Ausschau, die dann hier ins Zentrum zur Kontrolle gebracht werden.» Neu laufe vieles automatisiert und viel effizienter als vorher, betont Jakob. «Für uns gleicht das neue Zentrum einem Quantensprung.» Das neue Zentrum ist grundsätzlich von 5-22 Uhr in Betrieb sowie bei ausserordentlichen Nacht-Kontrollen. Neben den Mitarbeitenden für den Schwerverkehr haben auch andere die modernen Arbeitsplätze bezogen, etwa jene aus den Bereichen Verkehrsunfalltechnik und Radar. Der Bund finanziert für die Kontrolle des Schwerverkehrs aktuell sechs Vollzeitstellen und die entsprechende Infrastruktur im Kanton. «Mit dem neuen Zentrum können wir die Fahrzeuge gründlicher kontrollieren und so vermutlich mehr feststellen», ist Dominic Jakob überzeugt. In der Nordwestschweiz war das bisher nicht der Fall. «Das wird sich rumsprechen in der Branche und die Verkehrssicherheit letztlich steigern.»