RSV
Das Wichtigste in Kürze
Jedes Jahr kommt es zwischen Oktober und März zu einer Bronchiolitis-Epidemie, die durch das Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV) verursacht wird. Betroffen sind vor allem Kinder unter einem Jahr, insbesondere Säuglinge unter drei Monaten. Sie haben ein höheres Risiko für Komplikationen, die einen Spitalaufenthalt erforderlich machen können. Bei gesunden Erwachsenen treten keine schweren Verlaufsformen auf.
Übertragung
Wenn eine infizierte Person atmet, spricht, niest oder hustet, können virushaltige Tröpfchen direkt auf die Schleimhäute von Nase, Mund oder Augen anderer Personen in unmittelbarer Nähe gelangen. Darüber hinaus ist eine Übertragung über kleinste Partikel in der Luft, so genannte Aerosole, über kurze und längere Distanzen sowie indirekt über die Hände von kontaminierten Gegenständen und Oberflächen möglich.
Die Ansteckungsfähigkeit beginnt in der Regel einen Tag vor Ausbruch der Symptome und dauert drei bis acht Tage. Sie erreicht ihren Höhepunkt in den ersten Tagen der Erkrankung.
Symptome und Krankheitsverlauf
RSV verursacht eine Entzündung der kleinen Bronchien und führt zu einer verstopften Nase, Husten und Fieber. Insbesondere bei Säuglingen kann das Virus zu beschleunigter Atmung, einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes, Trinkschwäche, allgemeiner Unruhe und Atemnot führen, die eine notfallmässige Spitaleinweisung erforderlich machen.
Prävention und Therapie
Zur Vermeidung der RSV-Bronchiolitis während der Wintersaison empfiehlt die eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) eine Dosis Beyfortus® (Nirsevimab, monoklonaler Antikörper) an alle ab dem 1. April 2024 geborenen Säuglinge.
- im Oktober/November bei Babys, die zwischen April und September 2024 geboren wurden.
- ab der Geburt bei Babys, die zwischen Oktober 2024 und März 2025 geboren wurden. Das Medikament kann in der Entbindungsstation oder in der ambulanten Praxis, idealerweise so kurz wie möglich nach der Geburt, verabreicht werden.
Beyfortus® wird im Laufe des Oktobers 2024 verfügbar sein. Die präventive Behandlung wird abzüglich 10% Selbstbehalt von der Grundversicherung übernommen.
Allgemeine Hygieneregeln
- Beschränken Sie Besuche vor dem 3. Lebensmonat auf nahestehende Erwachsene, die gesund sind und keine Symptome von Erkältung, Husten oder Fieber aufweisen.
- Waschen Sie sich die Hände oder verwenden Sie eine Händedesinfektionslösung, bevor und nachdem Sie das Baby berühren.
- Tragen Sie bei Erkältung, Husten oder Fieber einen Mundschutz.
- Geschwister mit Erkältungssymptomen wie Schnupfen, Husten oder Fieber möglichst nicht in die Nähe des Kindes lassen.
- Familienfeiern und überfüllte öffentliche Orte wie Supermärkte, Restaurants und öffentliche Verkehrsmittel möglichst meiden.