Kunst-, Kultur- & Anerkennungspreise 2013
KUNSTPREIS
Peter Jeker, Kulturvermittler
geboren am 28. April 1946
in Mümliswil-RamiswilBürgerort: Mümliswil-Ramiswil
wohnhaft in Langendorf
Peter Jeker ist seit vielen Jahren eng mit dem Kunstschaffen im Kanton Solothurn verbunden; als Lehrer, Kunstkenner und Kulturvermittler. Nicht nur, dass er vielen Kunstschaffenden als Zeichenlehrer an der Kantonsschule Solothurn das Bildnerische Gestalten näher gebracht hat oder von 1993 bis 2003 im Kuratorium für Kulturförderung grosse Wirkung auf das kantonale Kunstschaffen hatte. Der Langendörfer engagiert sich nach wie vor in Führungen, Referaten und Reden als Kulturvermittler und schafft es, Kunst verständlich, nachvollziehbar und spannend zu machen.
PREIS FÜR BÜHNENBILD
Oskar Fluri, Bühnenbildner
geboren am 11. März 1949 in Basel
Bürgerort: Luterbach
wohnhaft in Bolken
1991 Werkpreis des Kantons Solothurn
Seit über 30 Jahren schafft Oskar Fluri (www.sokultur.ch) eindrückliche Bühnenbilder für eine Vielzahl von Aufführungen. Erst für die Theatergruppe "sine nomine", dann für das Freilichtspiel am Burgäschisee und im Passionsspielhaus Selzach, wo er in den letzten Jahren legendäre Bühnenbilder schuf. Der Bolkener versteht es hervorragend, die Zuschauer zu intimen Augenzeugen dessen zu machen, was auf der Bühne geschieht, und verbindet Formschönheit und Multifunktionalität. Oskar Fluris Bühnenbilder sind für Theaterschaffende eine echte Inspiration.
PREIS FÜR MALEREI
Annatina Graf, Malerin, Zeichnerin, Videokünstlerin
geboren am 23. Februar 1965 in Zürich
Bürgerorte: Rebstein, Toffen, Winterthur
wohnhaft in Solothurn
Seit sie 1996 in den Kanton Solothurn gekommen ist, ist Annatina Graf (www.sokultur.ch) Teil der Solothurner Kunstwelt. In ihren Arbeiten – ob Malerei, Zeichnung oder Videoinstallation – greift die Wahlsolothurnerin auf ihre eigene Biografie zurück. Sie verwendet diese als Vorlage, legt sie aber nur teilweise frei. So erinnern diese Momentaufnahmen den Betrachter oder die Betrachterin gleichzeitig immer auch an eigene, schöne Erlebnisse. Die zarte Farbgebung in den Arbeiten erfordert – ganz wie im realen Leben – den nötigen Abstand, um das Dargestellte in seiner Gesamtheit erfassen zu können.
PREIS FÜR TANZ
Thomas Hauert, Tänzer
geboren 21. Juni 1967 in Grenchen
Bürgerort: Schnottwil
wohnhaft in B-1000 Brüssel
1998 Werkjahrbeitrag des Kantons Solothurn
Thomas Hauert gehört zu den Solothurner Tänzern, die den Sprung auf die Weltbühne geschafft haben. Nach der Ausbildung an der anerkannten Akademie Rotterdam und drei Jahren als Mitglied der Company Rosas von Anne Teresa De Keersmaeker, einer der prägenden Choreographinnen des zeitgenössischen Tanzes, ging Hauert seinen eigenen Weg: Er gründete 1997 die eigene "Company ZOO" in Brüssel. Seitdem hat Hauert, der heute in Brüssel lebt, fünfzehn abendfüllende Stücke geschaffen, die in 28 Ländern gezeigt wurden. Regelmässig tritt der internationale Tänzer aber auch in seiner Heimat, am Festival "Tanz in Olten", auf.
PREIS FÜR BILDHAUEREI
Jürg Hugentobler, Installationskünstler
geboren am 10. Dezember 1955 in St. Gallen
Bürgerort: Amlikon
wohnhaft in Solothurn
2000 Werkjahrbeitrag des Kantons Solothurn
Jürg Hugentobler (www.sokultur.ch) schafft Wandarbeiten, Fotografien oder begehbare Installationen und bleibt in allem einer Idee verbunden: Er treibt perspektivische Verschiebungen und Irritationen in noch ungewohnte Dimensionen. Hugentoblers Fotoarbeiten schafften vermeintliche Innenansichten kahler, leer stehender Betonbauten, indem der Solothurner Verpackungsmaterial entsprechend schichtet und ablichtet. Diese Wirrungen fordern die Betrachter seiner Kunst heraus. Das zeigte Hugentobler unter anderem in Ausstellungen in Reykjavik, Budapest, New York, Amsterdam sowie in der Deutsch- und Westschweiz und in einer grossen Werkschau des Kunstmuseums Solothurn 2004.
PREIS FÜR FILM
Olivier JeanRichard, Tonoperateur
geboren am 10. Januar 1968 in Solothurn
Bürgerort: La Sagne
wohnhaft in Solothurn
1999 Werkjahrbeitrag des Kantons Solothurn
Ein Film ohne Ton ist nur das halbe Erlebnis. Nach einer Ausbildung zum Tonmann am Zentrum Neue Medien Zürich sorgt 1994/95 Olivier JeanRichard dafür, dass das Optische mit dem Akustischen erlebt werden kann. Seit seiner ersten Arbeit als Tontechniker – für den Dokumentarfilm "Transito" von Nino Jacusso aus dem Jahr 2000 – sind über 30 Filme entstanden. In der Branche ist der Solothurner begehrt, denn er liest das Drehbuch, setzt sich mit dem Inhalt auseinander, macht eigene Vorschläge und setzt mit seinen Toninhalten Akzente. Seit 1999 ist Olivier JeanRichard zudem Partner bei der Insertfilm AG in Solothurn.
PREIS FÜR MUSIK
Anton Krapf, Dirigent
geboren am 25. Dezember 1935 in Göschenen
Bürgerorte: Wittenbach, Gaisewald
wohnhaft in Mümliswil
Neues schaffen und andere dafür begeistern, ist seit jeher ein Bedürfnis von Anton Krapf. Über seine Tätigkeit als Lehrer gelangte Krapf nach Mümliswil, wo man schnell auf den initiativen und musikbegeisterten Lehrer aufmerksam wurde. Die Musikgesellschaft Frohsinn Laupersdorf engagierte ihn als Dirigenten, bald folgte der Kirchenchor Mümliswil, den er bis Ende 2012 leitete. Anton Krapf ist nicht nur leidenschaftlicher Musiker, wenn er etwa Singspiele für Jubiläen arrangiert und komponiert. Er ist als Musiklehrer, als Gründer der Kulturkommission Mümliswil oder als Mitinitiant des Musikwettbewerbs Laupersdorf auch Förderer.
PREIS FÜR KULTURVERMITTLUNG
Robert Rüegg, Kulturvermittler
geboren am 5. März 1943 in Bern
Bürgerort: Bauma
wohnhaft in Breitenbach
Bis heute gehört es zum guten Ton, als Einwohner der Gemeinde Breitenbach Mitglied des 1877 gegründeten Kultur- und Lesevereins (KLV) zu sein. Von 1993 bis 2012 war Robert Rüegg, der seit 1970 in Breitenbach wohnt, Präsident des KLV. In der Zeit unter Robert Rüegg gelang es, mit dem neu eröffneten Griensaal mit 420 Plätzen nationale Künstler nach Breitenbach zu holen. In dieser Zeit lotete er die Grenzen der Kulturvermittlung einer kleinen Region aus, und es steigerte sich die Zahl der Veranstaltungen – klassische Konzerte, Jazz, Pop, Theater, Kabarett und mehr – auf jährlich 10 bis 14 Anlässe.
PREIS FÜR LITERATUR
Ruedi Stuber, Liedermacher
geboren am 8. Februar 1953 in Balsthal
Bürgerort: Tscheppach
wohnhaft in Riedholz
Seit über 40 Jahren schreibt Ruedi Stuber (www.sokultur.ch) Chansons. 1972 stiess er zu seinen musikalischen Vorbildern, den Berner Troubadours, und blieb seither deren Tradition treu. In den feinsinnigen, ironischen, spitzzüngigen Texten blickt der Riedholzer auf seine Heimatregion am Jurasüdfuss. Was er sieht und erlebt, verdichtet er zu Geschichten, die er zumeist musikalisch vorträgt. Inzwischen liegen mehr als 150 Lieder aus der Feder von Ruedi Stuber vor, die er in fünf Programmen mit Auftritten und auf Tonträgern unter das Volk bringt.
ANNERKENNUNGSPREIS
Philipp Abegg, Rechtsanwalt und Notar
Präsident Stiftungsrat für Bally Familien- und Firmengeschichte, BALLYANA
Sammlung Industriekultur, Vizepräsident Musesol
geboren am 5. Juni 1965 in Aarau
Bürgerort: Zürich
wohnhaft in Bern
Philipp Abegg leistet als Präsident der Stiftung Bally Familien- und Firmengeschichte mit der Ballyana Sammlung Industriekultur einen wichtigen Beitrag an den Erhalt der Solothurner Geschichte. Der Berner bewahrt und vermittelt das Erbe der Industriegeschichte im Kanton Solothurn am Beispiel der Firma Bally in der Region Schönenwerd in vorbildlicher Weise. Firma und Familie Bally sind seit über 160 Jahren eng mit Schönenwerd und mit dem Kanton Solothurn verbunden. Als Vizepräsident des Museumsverbunds Musesol engagiert sich Philipp Abegg auch für die Interessen der ganzen Solothurner Museums- und Kulturlandschaft.