Maria Dundakova, Preis für Multimediale Kunst

Portrait von Maria Dundakova.
Maria Dundakova

Maria Dundakova, 1939 in Sofia geboren, ist eine multimediale Künstlerin im eigentlichen Sinn: Nach dem Abschluss an der Universität der schönen Künste 1966 in Sofia liess sie sich in Körpersprache ausbilden und war Art Director bei verschiedenen Dokumentarfilmen. Sie erhielt 1968 ein Stipendium für textiles Design an der Universität für angewandte Kunst in Prag und gewann internationale Preise für Malerei. In den 1970er-Jahren zog die Künstlerin in die Schweiz. Seit vielen Jahren arbeitet Maria Dundakova in ihrem Atelier in Schönenwerd. Hier entstanden und entstehen Installationen und Videoarbeiten, die in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt werden,unter anderem jüngst an Biennalen in Peking, Shenzhen, Sofia, Buenos Aires, in Südkorea oder im Rahmen der Ausstellung «Traumdepot Plastik / Kunststoff» 2017 in Bern.

Für ihr jahrzehntelanges, vielseitiges Schaffen erhält Maria Dundakova den Preis für Multimediale Kunst 2021.

Laudatio

Der Lebenslauf von Maria Dundakova ist geprägt von Reisen, Leben und Arbeiten in verschiedenen Ländern, von Umbrüchen und dem grossen Willen, immer wieder Neues zu erschaffen. Ein Blick auf die Geschichte Europas lässt erahnen, wie stark die politischen Wirren das Leben der Kunstschaffenden beeinflusst haben. 1939 in Sofia geboren, wo sie an der Kunstakademie studiert hat, musste die Kunstschaffende einen Stipendienaufenthalt in Prag 1968 wegen der Niederschlagung des Prager Frühlings abbrechen und in ihr Heimatland zurückkehren. Zwei Jahre später gelang ihr die erneute Ausreise. In Lodz, der ehemaligen polnischen Hochburg der Textilproduktion, zeigte sie im Museum grosse textile Arbeiten. Später lebte sie in Paris und gewann 1971 die «Médaille d’argent de la Ville de Paris» für ihre Soft-Skulpturen. 1972 zog Maria Dundakova in die Schweiz und wurde Mutter einer Tochter. Es folgte die erste Einzelausstellung ihrer Werke im Kunstmuseum von Lausanne.

Maria Dundakova präsentiert Ihre Arbeiten weltweit: In der umfangreichen Liste von Ausstellungsorten tauchen Namen wie Basel, Bonn, Dublin, Milano, München, Paris, Peking oder Sao Paolo auf. Ebenso vielfältig wie die Liste ihrer Ausstellungen sind die Techniken, welcher sie sich bedient: Textiles, Malerei, Zeichnung, Skulptur, Video, Fotografie, Experimentieren und Gestalten mit Tönen und Performance gehören zu ihrem Repertoire an Ausdrucksmitteln. Werktitel wie «Sun Rite» oder «Singing Mountain» zeugen von Maria Dundakovas Interesse an den essentiellen, aber auch existenziellen Themen unserer Zeit. Auf poetische und sinnliche Weise versteht sie es, Bild, Klang und Bewegung zu eindrücklichen Installationen zu verweben. Und alles Wirken scheint einem unsichtbaren Rhythmus, ähnlich dem Gang der Gestirne, unterworfen zu sein. Aus diesen grossen Bewegungen schafft sie ihre Werke, begleitet sie zyklisch über Jahre hinweg, fügt hinzu, adaptiert. Dafür wurde Maria Dundakova mehrfach ausgezeichnet.

Heute überreicht ihr der Kanton Solothurn für ihr aussergewöhnliches Werk den Preis für Multimediale Kunst 2021.