Mit einem Ertragsüberschuss von 148,2 Millionen Franken schliesst die Rechnung 2022 um 156,1 Millionen Franken beträchtlich besser ab als budgetiert. Das operative Ergebnis aus Verwaltungstätigkeit weist einen Ertragsüberschuss von 175,5 Millionen Franken aus. Gegenüber dem Vorjahr verbesserte sich das Gesamtergebnis um 65,7 Millionen Franken.
Die Nettoinvestitionen belaufen sich auf 86,5 Millionen Franken. Der operative Selbstfinanzierungsgrad beträgt 276 Prozent. Mit dem Rechnungsabschluss 2022 erhöhte sich das Eigenkapital um 175,4 Millionen Franken und beträgt neu 702,1 Millionen Franken. Somit erweitert der Kanton seine Möglichkeiten, um auf die kommenden Herausforderungen reagieren zu können.
Nettoverschuldung ist erheblich gesunken
Die Nettoverschuldung konnte 2022 von 1'198,5 Millionen Franken im Jahr 2021 um 240,8 Millionen Franken auf 957,7 Millionen Franken gesenkt werden. Dies entspricht einer Nettoverschuldung pro Einwohner von 3'350 Franken (2021: 4'259 Franken), welche deutlich unter dem Legislaturziel von höchstens 4'000 Franken liegt.
Die Entwicklung bei den Steuererträgen ist positiv zu würdigen. Die Solothurner Wirtschaft konnte die Pandemie besser bewältigen als befürchtet, was sich in den höheren Steuererträgen auch bei den juristischen Personen manifestiert.
Im Integrierten Aufgaben- und Finanzplan 2024–27 (IAFP) werden künftige finanzpolitische Herausforderungen aufgezeigt. Obwohl der Finanzplan für das Jahr 2024 eine Verbesserung des Gesamtergebnisses um 44,3 Millionen Franken im Vergleich zum Voranschlag 2023 ausweist, gibt es verschiedene Unsicherheiten, die zum jetzigen Zeitpunkt nicht genau vorhergesagt werden können. Eine solche Unsicherheit ist die weitere Entwicklung des wirtschaftlichen und politischen Umfeldes, wie zum Beispiel der Ukraine-Krieg, Inflation und die Auswirkungen von Zinserhöhungen auf die Konjunktur. Diese Faktoren könnten sich auch auf die Ausschüttungsmöglichkeiten der Schweizerischen Nationalbank und das Steueraufkommen auswirken.
Hohe Ausgabendisziplin bedeutet grösserer Handlungsspielraum
Die Planungsjahre 2025 bis 2027 zeigen einen Trend auf, welchem mit geeigneten Massnahmen entgegenzutreten ist. Ein Instrument dazu wird die geplante Leistungsüberprüfung sein. Ebenso wichtig ist eine weiterhin nachhaltige Finanz- und Investitionspolitik und eine hohe Disziplin bei den Ausgaben. Damit ergibt sich ein grösser Handlungsspielraum für die Weitentwicklung des Kantons Solothurn.