Massnahmen für eine ganzjährige Bodenbedeckung
Allgemeine Wirkung der beschriebenen Massnahmen
- Höhere Bodenbedeckung mit ausreichend Biomasse als «Futter für den Boden» führt langfristig zum Aufbau oder zumindest Erhalt des Humusgehalts
- Verbesserung der Bodenstruktur
- Verminderung der Erosion
- Reduktion der Nährstoffauswaschung
- Erhöhung der biologischen Aktivität
- Verbessertes Wasserspeichervermögen
Gründüngungen und Zwischenfutter
Saat von abfrierenden oder nicht abfrierenden Gründüngungen und Zwischenfutter:
Die Zwischenbegrünung schützt den Boden durch Bewuchs, erhält und verbessert die Bodenfruchtbarkeit durch die Produktion von organischer Substanz und Bodenlockerung, konserviert Nährstoffe für die Folgekultur, reduziert die Ackerbegleitflora, Krankheiten und Schädlinge und fixiert je nach Mischung Stickstoff. Sie kann als Gründüngung oder Zwischenfutter genutzt werden. Im Unterschied zum Zwischenfutter wird die Gründüngung nicht geerntet, sondern bleibt stehen und wird so dem Boden «verfüttert». Angebaut wird die Begrünung nach der Ernte der Hauptfrucht. Je nach Mischung ist sie winterhart und bleibt über den Winter stehen oder friert bei Frost ab.
- Frühe Gründüngung: Saat vor dem 1. September
Die frühe Gründüngung wird in der Regel zwischen Mitte Juli und Ende August gesät. Die Vielfalt der verwendeten Pflanzenarten ist gross.
Im 6. Projektjahr von 113 Teilnehmenden auf 492 ha umgesetzt. - Späte Gründüngung: Saat nach dem 1. September
Die Saat einer späten Gründüngung sollte so früh wie möglich erfolgen, damit die Kultur noch auflaufen kann.
Im 6. Projektjahr von 28 Teilnehmenden auf 76 ha umgesetzt. - Gründüngung vor Winterkultur: Saat nach der Ernte der Hauptkultur im Sommer, Umbruch vor der Saat der folgenden Winterkultur
Je nach Fruchtfolge sind die Böden im Sommer nach der Ernte der Hauptkultur und vor der Saat der Winterkultur während 2-3 Monaten unbedeckt. Sommergewitter können hier zu starker Bodenerosion führen und Humuspartikel abtransportieren. Diese Lücke kann mit einer Gründüngung geschlossen werden und so den Boden schützen.
Im 6. Projektjahr von 50 Teilnehmenden auf 179 ha umgesetzt. - Zwischenfutter: Saat vor dem 1. September
Zwischenfuttermischungen werden häufig im August angelegt und bleiben über den Winter stehen. Beim Zwischenfutter ist die Vielfalt der Mischungen gross, raschwüchsige Mischungen mit hohen Erträgen werden häufig verwendet.
Im 6. Projektjahr von 49 Teilnehmenden auf 130 ha umgesetzt.
Untersaat
Untersaat in Raps, Mais, Getreide, Sonnenblumen oder Körnerleguminosen
Als Untersaat bezeichnet man die Saat einer zweiten Kultur zusätzlich zur Hauptkultur. Je nach Untersaatmischung dienen Untersaaten der Stickstofffixierung, Unkrautunterdrückung, oder Erosionsminderung und ermöglichen nach der Ernte der Hauptkultur eine rasche Futternutzung. Zudem tragen Untersaaten auch zum Humusaufbau bei.
- Im 6. Projektjahr von 27 Teilnehmenden auf 114 ha umgesetzt.
Kunstwiesen
Anlegen von Kunstwiesen:
- Kunstwiese mit Luzerne: L-Mischungen: SM 320, 323, 325 und Mischungen mit Anteil Luzerne von mind. 100 g/a
Die Luzerne ist eine trockenheitstolerante Futterpflanze. Die mehrjährige Mäh-Leguminose hat das tiefste Wurzelwerk von allen Futterpflanzen. Gerade mit zunehmenden Klimaveränderungen ist es möglich, dass diese in Zukunft an Bedeutung gewinnt. Die Luzerne ist dank dem hohen Eiweissgehalt auch für die Tierfütterung interessant.
Im 6. Projektjahr von 55 Teilnehmenden auf 122 ha umgesetzt. - Mehrjährige Kunstwiese: Mindestens drei Hauptnutzungsjahre (= 400er Mischungen)
In der Regel werden Kunstwiesen über ein, zwei oder mehr Jahre von Betrieben angelegt, welche Rindvieh halten und auf das zusätzliche Futter angewiesen sind. Im Ackerbau bringt die Kunstwiese als multifunktionale Kultur aber noch weitere Vorteile. Wird die Kunstwiese für zwei oder mehr Jahre angebaut, kann sie als «Gesundungs-Kultur» wirken.
Im 6. Projektjahr von 70 Teilnehmenden auf 181 ha umgesetzt.
Zusatzbeitrag Ganzjährige Bodenbedeckung
Ganzjährige Bodenbedeckung auf allen Ackerparzellen: Der Boden ist eine nicht erneuerbare Ressource und muss sorgsam bewirtschaftet werden. Im Ackerbau bietet die «Methode Immergrün» eine Möglichkeit, die verschiedenen Probleme gleichzeitig anzugehen. Durch die ganzjährige Bedeckung des Bodens werden Nährstoffauswaschung, Verschlämmung und Erosion verringert. Gleichzeitig fördert die permanente Bedeckung auch die Tragfähigkeit des Bodens, da die Durchwurzelung zur Stabilität der Bodenstruktur beiträgt. Die Zufuhr von organischer Substanz fördert das aktive Bodenleben und kann durch die Bildung von Humus zur CO2-Fixierung beitragen.
- Im 6. Projektjahr von 72 Teilnehmenden umgesetzt.
Weitere Informationen
- Massnahmenkatalog RP Humus (pdf, 201 KB)