Am Montag, 31. März 2025, hat die Polizei Kanton Solothurn die PVS «Polizeiliche Verkehrsstatistik» für das Jahr 2024 veröffentlicht. Sie enthält unter anderem Angaben über die Anzahl, die Art und die Ursachen von Verkehrsunfällen sowie über polizeiliche Kontrollen in den Bereichen Geschwindigkeit, Fahrfähigkeit, Lärm, Schwerverkehr, Tiertransporte sowie über verkehrspolizeiliche Präventionsmassnahmen.
Mehr Verkehrsunfälle, mehr verletzte und getötete Verkehrsteilnehmende
Die Kantonspolizei Solothurn hat im Jahr 2024 insgesamt 1’522 Verkehrsunfälle zuhanden der Staatsanwaltschaft rapportiert, die sich auf dem Gebiet des Kantons Solothurn ereignet haben. Die Anzahl Verkehrsunfälle mit Personenschaden sind im Vergleich zum Vorjahr um 6 % gestiegen, der grösste Teil davon waren Leichtverletzte. 99 Personen verunfallten schwer, 14 davon verloren ihr Leben. Bei den 14 Todesopfern war die Altersgruppe ab 65 Jahren mit 8 verstorbenen Personen überproportional stark vertreten. Drei Personen verunfallten tödlich mit einem E-Bike. Speziell beim Langsamverkehr ist eine Zunahme von Verkehrsunfällen feststellbar. Einzig bei den E-Trottinetten hat sich die Situation etwas entschärft. Eine Zunahme von Verkehrsunfällen gab es insbesondere mit folgenden Verkehrsmitteln: Fahrzeugähnliche Geräte, sogenannte «FäG», beispielsweise Inline-Skates und Skateboards +60 %, Fahrräder +24 % und E-Bikes +16 %.
Auf alle Verkehrsunfälle bezogen bleiben die Unfallursachen seit mehreren Jahren weitgehend unverändert. Auf der Autobahn ist dies der klassische Auffahrunfall und ausserhalb der Autobahn sind Missachtungen des Vortrittsrechts, das Nichtbeherrschen von Fahrzeugen und der Zustand von Verkehrsteilnehmenden häufig unfallursächlich.
Geschwindigkeitskontrollen
Nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit ist nach wie vor eine häufige Ursache bei Verkehrsunfällen mit verletzten Personen, speziell im Ausserortsbereich. Insbesondere bei Motorradfahrenden sind die Verletzungen oft gravierend. Erfreulicherweise sind im Jahr 2024 die Verkehrsunfälle mit der Hauptursache Geschwindigkeit im Kanton Solothurn um rund 17 % zurückgegangen. Erwiesenermassen stellen häufige Geschwindigkeitskontrollen eine effektive und zweckmässige Massnahme dar, um die Einhaltung der erlaubten Höchstgeschwindigkeiten positiv und nachhaltig zu beeinflussen. Aus diesem Grund hat die Kantonspolizei Solothurn die Strategie der intensiven Geschwindigkeitskontrollen auch im Jahr 2024 weitergeführt und wird den Kontrolldruck in diesem Bereich auch künftig hochhalten.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1'398 Geschwindigkeitskontrollen mit mobilen und semistationären Geschwindigkeitsmessanlagen sowie mit Lasermessgeräten durchgeführt. Insgesamt wurden 212'635 Geschwindigkeitsüberschreitungen (inkl. derjenigen der ortsfesten Anlagen) festgestellt und geahndet. 13 Geschwindigkeitsüberschreitungen erfüllten den «Raser-Tatbestand», 4 mehr als im Vorjahr.
Beeinträchtigung der Fahrfähigkeit durch psychotrope Substanzen
Im vergangenen Jahr wurden im Rahmen von verkehrspolizeilichen Kontrollen etwas weniger Fahrzeuglenker/-innen wegen «Fahren in angetrunkenem Zustand» angehalten als im Vorjahr (2023/374 - 2024/359). Demgegenüber ist beim «Fahren unter Drogeneinfluss» eine deutliche Zunahme feststellbar (2023/293 – 2024/344). Wer ein Fahrzeug unter Alkohol-, Drogen- oder Medikamenteneinfluss lenkt, stellt für sich und alle anderen Verkehrsteilnehmenden ein erhebliches Risiko dar. Demzufolge wird die Kantonspolizei Solothurn die Kontrollintensität auch in diesen Bereichen hochhalten.
Kontrollen des Schwerverkehrs
Am 31. August 2024 wurde in Oensingen das neue Schwerverkehrskontrollzentrum (SVKZ) eröffnet, in welchem nun modernste technische Kontrollen möglich sind. Der operative Betrieb ist gut angelaufen und nicht zuletzt dank den neuen Kontrollmöglichkeiten konnten bereits in den ersten vier Betriebsmonaten (September bis Dezember 2024) 133 Fahrzeuge aufgrund technischer Mängel stillgelegt werden.
Verkehrspolizeiliche Prävention
Der Dienst «Verkehrstechnik» der Kantonspolizei Solothurn hat im vergangenen Jahr rund 18'500 Kinder und Jugendliche sowie rund 1'600 Berufslernende in verkehrspolizeilichen Belangen unterrichtet. Mit einem gezielten Verkehrs- und Präventionsunterricht leistet die Kantonspolizei Solothurn vom Kindergarten bis zur Berufslehre einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrssicherheit.
Die detaillierte «Polizeiliche Verkehrsstatistik» (PVS) kann abgerufen werden unter:
polizei.so.ch – Über uns – Statistiken