Biber im Inkwilersee

Die Insel im Inkwilersee auf der Grenze zwischen den Kantonen Bern und Solothurn steht seit 1948 unter kantonalem Altertümerschutz und ist seit 2011 Teil des UNESCO-Welterbes «Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen». Seit einigen Jahren gefährden Biber durch ihre Grabaktivitäten den Erhalt der archäologischen Fundstelle. 

Gleichzeitig ist der Biber eine geschützte Tierart, zudem liegt der Inkwilersee in einem Naturschutzgebiet. Die Kantone Bern und Solothurn haben deshalb ein Projekt ausgearbeitet, das allen Schutzinteressen von Biber, Wald, Natur und Archäologie angemessen Rechnung trägt. Wichtigste Auflage ist das Einhalten der Schonzeiten, also keine Störungen während der Brutzeit der Vögel. Deshalb finden die Arbeiten im Wasser und auf der Insel nur im Herbst und im Winter statt. 

Im Sommer 2025 wurde die Baustelle in der Nähe des Sees eingerichtet. Anfang Oktober 2025 beginnen die Arbeiten im Wasser und auf der Insel. Ende Februar 2026, vor Beginn der Brutzeit der Vögel, müssen diese abgeschlossen sein. Zum Schutz der Insel und der Archäologie wird ein Gitter über die ganze Insel bis in den See verlegt. Dadurch sind die Biber gezwungen, anderswo am Ufer ihre Burg zu bauen. Es existiert auch bereits eine zweite Biberburg am Südufer des Inkwilersees, die zumindest temporär bewohnt wird. Da Biber stark auf ihr Revier schauen, ist davon auszugehen, dass es sich dabei um die gleiche Biberfamilie handelt. Dem Verbleib des Bibers am Inkwilersee steht demnach nichts im Wege. 

  1. Die Insel im Inkwilersee, eine archäologische Fundstelle von nationaler und internationaler Bedeutung. Foto: Kantonsarchäologie Solothurn
  2. Ein Bibergang durchschneidet eine Lage prähistorischer Hölzer im Uferbereich der grossen Insel.
Foto: Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Daniel Steffen
  3. Ein eingestürzter Gang auf der grossen Insel, den die Biber quer durch die archäologischen Schichten gegraben haben.
Foto: Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Rolf Stettler