Wangen bei Olten/Dorfstrasse

Jungsteinzeitliches Feuerstein-Bergwerk Chalchofen

Zwischen Oktober 2010 und Februar 2011 untersuchte die Kantonsarchäologie an der Dorfstrasse 255 in Wangen b. Olten die Reste eines gut erhaltenen jungsteinzeitlichen Feuerstein- oder Silexbergwerkes (4000-2500 v.Chr.). Auf der rund 600 m2 grossen Grabungsfläche wurden acht senkrechte, bis zu 3,5 Meter in den Felsen abgetiefte Schächte und sieben waagrecht in den Felsen führende Stollen oder Gänge gefunden.

Aus den Verfüllungen dieser Hohlräume wurden Tausende geschlagener Silices, einige kristalline Gerölle mit Schlagnarben, die wohl als Hammer verwendet wurden, Holzkohlen für die C14-Datierung und wenig Knochenmaterial geborgen. Bereits 1972 wurden in einem Stollen auf der gleichen Parzelle drei Schädel und weitere Knochen von steinzeitlichen Menschen entdeckt, die wohl in einem aufgelassenen Teil des Bergwerks bestattet wurden.

Die neuen Erkenntnisse aus der Grabung 2010/2011 zeigen, dass in der Jungsteinzeit ein beträchtlicher Aufwand betrieben wurde, um an die begehrten Silexknollen zu kommen. Aus diesen Knollen wurden, anstelle des damals noch unbekannten Metalls, sämtliche mit scharfen Kanten versehenen Werkzeuge und Waffen für Landwirtschaft und Jagd hergestellt.

  1. Der knapp vier  Meter tiefe Schacht 1 wird ausgeräumt.
  2. Der Schacht 2 während der Ausgrabung.
  3. Die Grabung an der Dorfstrasse 255 im Überblick.
  4. Der Kalkfelsen ist auf seiner gesamten Breite unterhöhlt.
  5. Im unterirdischen Stollensystem zwischen Schacht 1 und 2.
  6. Die Stollen waren bei ihrer Entdeckung nur teilweise verfüllt.
  7. Die Stollendecken sind nur gerade 30 bis 50 Zentimeter „hoch“.
  8. Der Schacht 2 von unten im dunkel und…
  9. .... bei Licht.
  10. Experimentell geschlagener Oltner Silex aus dem Bergwerk.
  11. Ein heute noch sichtbarer Stollen in der Garage der Dorfstrasse 255.
  12. Einer der 1972 in der Garage an der Dorfstrasse 255 gefundenen Schädel.