Multiresistente Bakterien

Bakterien werden als resistent bezeichnet, wenn sie gegenüber äusseren Einflüssen - speziell gegenüber Antibiotika - widerstandsfähig sind. Der Grund für die Zunahme von antimikrobiellen Resistenzen ist der häufige und unsachgemässe Einsatz von Antibiotika. Zudem führt die Globalisierung zu einer fortschreitenden weltweiten Verbreitung der Resistenzen.

Multiresistente Keime wie Methicillin-Resistente Staphylococcus aureus (MRSA), Vancomycin-Resistente Enterokokken (VRE), Carbapenemase-Produzierende Enterobakterien (CPE) und Extended-Spectrum Beta-Lactamase Enterobakterien (ESBL) bedrohen die öffentliche Gesundheit.

Folgen

Bei einer Infektion bleibt die Behandlung mit Antibiotikum wirkungslos. Besonders gefährdet sind hospitalisierte Patientinnen und Patienten. Es wird aber auch eine Ausweitung auf den ambulanten Bereich und die gesamte Bevölkerung beobachtet.

Übertragung

Resistente Bakterien sind überall zu finden. Sie nehmen dort zu, wo Antibiotika eingesetzt werden und ein Austausch von genetischem Material zwischen Bakterien stattfinden kann: bei Menschen, Tieren und in der Umwelt. Die Übertragung zwischen Menschen erfolgt vorwiegend über die Hände, beispielsweise bei Kontakt mit Stuhl oder Oberflächen.

Nationale Strategie Antibiotikaresistenz

Mit der Nationalen Strategie Antibiotikaresistenz (StAR) wurden verschiedene Instrumente zur Überwachung und Kontrolle von Antibiotikaresistenzen ausgearbeitet.

Das Schweizerische Zentrum für Antibiotikaresistenzen (anresis) hat ein umfassendes und repräsentatives Überwachungsinstrument zur Kontrolle der Antibiotikaresistenzen geschaffen. anresis sammelt und analysiert anonymisierte Antibiotikaresistenzdaten von 20 ausgewählten klinischen Mikrobiologielabors in der ganzen Schweiz.

Die Aufgabe des NARA ist es, die Entstehung neuer Formen von Antibiotikaresistenzen zu erkennen und deren Ausbreitung zu verhindern.

Für den ambulanten Bereich wurden zudem Richtlinien zur Verschreibung von Antibiotika erarbeitet (SSI Guidelines). Im Spitalbereich werden Programme zur rationellen Verwendung von Antibiotika ausgearbeitet.