Hochwasserschutz Aare, Olten - Aarau
Nach einer Reihe kleinerer Hochwasserereignisse um die Jahrtausendwende führte die Aare im Jahr 2007 derart viel Wasser, dass dieses im solothurnischen Niederamt an diversen Stellen über die Ufer trat und grosse Gebiete überschwemmte. Der Sachschaden war riesig.
Die bereits laufenden Planungen zum Schutz vor Hochwasser und zur Revitalisierung der Aare wurden dadurch beschleunigt. Mit dem Ziel "mehr Sicherheit, mehr Natur, mehr Erholung" realisierte der Kanton Solothurn von 2009 bis 2019 das Projekt Hochwasserschutz und Revitalisierung Aare, Olten bis Aarau.
Erfolgskontrolle
Mit der Realisierung des Hochwasserschutzprojektes Aare und den Neukonzessionierungen der Wasserkraftwerke Gösgen und Aarau sind zahlreiche Revitalisierungsmassnahmen entlang der Aare verbunden. Sie verfolgen das Ziel, wertvolle, vom Wasser geprägte Lebensräume zu schaffen und die Qualität bestehender Lebensräume zu verbessern.
Die Kantone Solothurn und Aargau beabsichtigen, die Wirkung der Massnahmen mit drei gemeinsam abgestimmten Erfolgskontrollen („Monitoring“) zu überprüfen:
- Erhebung vor Beginn der grösseren Bauarbeiten (Frühling bis Herbst 2014)
- Wirkungskontrolle ca. 5 Jahre nach Abschluss der Bauarbeiten (ca. 2022/2023)
- Wirkungskontrolle ca. 10 Jahre nach Abschluss der Bauarbeiten (ca. 2027/2028)
- Konzept Erfolgskontrolle Aare (pdf, 1.74 MB)
- Erfolgskontrolle Aare: Erhebung Ausgangszustand (pdf, 43.29 MB)
Erhebung 1. Projektzustand
In den letzten zwei Jahren haben Umweltfachleute die Auswirkungen der umgesetzten Massnahmen auf den Lebensraum der Aare im Niederamt untersucht. Die Ergebnisse stimmen optimistisch: Das Geschiebe ist aktiver, die Struktur und Dynamik der Sohle und des Ufers ist vielfältiger, die Fische und Fischarten zahlreicher und mehr Libellenarten beleben die Auenlebensräume.
Die Entwicklungen gehen also in die richtige Richtung, wenn auch nicht bei allen Merkmalen gleich schnell. Die nächste Erhebung in fünf Jahren wird klarere Aussagen ermöglichen.
Rückblick auf das Jahrhundertwerk
Zum Abschluss der Arbeiten im Herbst 2020 blickt der Kanton zurück auf die mehr als zehn Jahre dauernden Arbeiten. Eine reich bebilderte Broschüre zeigt sowohl die Geschichte der Flusslandschaft als auch die Bauarbeiten und neuen Entwicklungen.
Die "neue" Aare - ein Gewinn für alle
Der Mehrwert der revitalisierten Aare ist heute eindrücklich: Neue Seitengerinne geben dem Gewässer mehr Raum und steigern zudem die Abflusskapazität; wo notwendig halten Dämme und Mauern einem Hochwasser stand, wie es alle hundert Jahre vorkommen kann; Massnahmen zugunsten der Natur wie Flachufer, Kiesinseln, Hinterwasser oder die Pendelrampe beim Stegbach verbessern die Ökologie. Revitalisiert ist die Aare im Niederamt zudem ein Anziehungspunkt für Jung und Alt.
Hochwasserschutz und Revitalisierung
Zeitgemässer Hochwasserschutz nimmt Rücksicht auf die vielfältigen Funktionen der Gewässer und sucht sie, wo immer möglich, zu erhalten oder wiederherzustellen. Der Wasserbau muss also vielen Ansprüchen genügen. Nachfolgend einige Massnahmen, die das Projekt an der Aare auszeichnen.