Hochwasserschutz Emme
Hochwasser gehören zum natürlichen Erscheinungsbild der Emme. In der Vergangenheit führten diese oft zu bedrohlichen Situationen. Die Wassermassen beschädigten die Emme-Dämme, rissen Uferpartien weg und überschwemmten Keller. Die Hochwasser-Ereignisse der Jahre 2005 und 2007 offenbarten bedenkliche Schutzdefizite und führten zwischen 2008 und 2020 zu zwei grossen Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekten. Ihr gemeinsames Grundkonzept: Hochwasserschutz kombiniert mit einer Wiederbelebung des Gewässerraums und einer Aufwertung der Flusslandschaft für Menschen, Tiere und Pflanzen.
Ein Fluss im Wandel
Emme - ein Fluss verbindet
Mehr Sicherheit, mehr Natur, mehr Erholung» – dies die Ziele der kürzlich abgeschlossenen Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekte an der Solothurner Emme. Nun blickt der Kanton zurück und zeigt in einer reich bebilderten Broschüre sowohl die Geschichte der Flusslandschaft als auch die seit 2010 realisierten Bauarbeiten und die angestrebten Entwicklungen auf.
- Broschüre: Emme - ein Fluss verbindet (pdf, 38.45 MB)
Im Interview fasst Gabriel Zenklusen, Chef Amt für Umwelt und stellvertretender Projektleiter Emme die wichtigsten Aussagen zusammen.
In zwei Etappen zur lebendigen, sicheren Emme-Landschaft
Die beiden Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekte umfassten den 6.4 Kilometer langen Unterlauf der Emme zwischen der Kantonsgrenze Bern-Solothurn und der Mündung in die Aare. Sie wurden in zwei Bauetappen umgesetzt. Grössere Drittprojekte (eigene Bauherrschaften) wie der neue Fischpass beim Wehr Biberist, der Ersatzneubau der Emmebrücke Luterbach/Zuchwil, zwei erneuerte Wasserleitungen
der EWD Derendingen, verstärkte BKW-Mastenfundamente, die Verschalung der SBB-Brücke der Jurasüdfusslinie sowie der neue Abwasserdüker der ZASE beim Pockenhaus Derendingen ergänzten die kantonalen Arbeiten.
Hochwasserschutz- und Revitalisierung Emme, Biberist - Gerlafingen
Die Bauarbeiten im oberen Abschnitt (Kantonsgrenze bis Wehr Biberist) sind seit Mitte 2012 abgeschlossen. Verschiedene intensiven Regenereignisse haben seither gezeigt: Der Hochwasserschutz bewährt sich.
Hochwasserschutz- und Revitalisierung Emme, Wehr Biberist bis Aare
Dieses Projekt hat den Hochwasserschutz entlang der Emme auf den letzten 4.8 km sichergestellt. Die Abflusskapazität der Emme hat sich dank Aufweitungen des Flussbettes und der Bildung von Überflutungsflächen vergrössert. Wo notwendig verbessern heute Dämme oder Mauern den Schutz.
Die Massnahmen gewährleisten, dass bei einem Hochwasser, das durchschnittlich nur einmal in 100 Jahren auftritt (hundertjährliches Hochwasser HQ100), keine Schäden auftreten. Die neue Flusslandschaft bietet Pflanzen und Tieren neue Gewässerlebensräume und der Bevölkerungen einen vielfältigen Naherholungsraum.
Mit dem Projekt sind zugleich drei sanierungsbedürftige Altlasten entlang der Emme ausgehoben und entsorgt worden.