Medienmitteilung

Kinder- und Jugendpolitik: Neustes Monitoring zeigt Fortschritte

  • 01.06.2023

Der Kanton Solothurn macht Fortschritte bei der Förderung und Partizipation von Kindern und Jugendlichen. Dies zeigt das zweite Monitoring der Angebote im Bereich der Kinder- und Jugendpolitik. Verbesserungspotential gibt es im freiwilligen Kinder- und Jugendschutz.

Die kantonale Anlauf- und Koordinationsstelle für Kinder- und Jugendfragen (AKKJF) des Departements des Inneren hat 2019 erstmals ein Monitoring der Angebote im Bereich der Kinder- und Jugendpolitik durchgeführt. Dieses wurde 2022 aktualisiert und um eine vertiefende Analyse im freiwilligen Kinder- und Jugendschutz ergänzt. Kantonsweit erhoben wurden Angebote in den Bereichen Förderung, Partizipation und Schutz von Kindern und Jugendlichen. Zudem wurden Fachpersonen zu Bedarf und Bedürfnissen im Schutzbereich befragt. Die Ergebnisse liegen nun vor.

Förderung und Partizipation: Zunahme an Angeboten
Die Resultate des Monitorings in den Bereichen Förderung und Partizipation sind erfreulich: In beiden Bereichen hat die Anzahl der Angebote für Kinder- und Jugendliche im Vergleich zum Jahr 2019 leicht zugenommen. Praktisch alle Kinder und Jugendlichen im Kanton haben Zugang zu mindestens einem Angebot der ausserschulischen und ausserfamiliären Kinder- und Jugendförderung. Dazu gehören Kultur- und Freizeitangebote (z. B. Sport- oder Musikvereine), professionelle Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit oder Jugendräume, Aktivitäten der Jugendverbände sowie kirchliche/religiöse Angebote. Zudem haben mittlerweile 40 Gemeinden ein Angebot oder Projekt für die Partizipation von Kindern und Jugendlichen.

Fachpersonen orten Lücken im Kinder- und Jugendschutz
Ambivalent fallen die Erkenntnisse im Bereich des freiwilligen Kinder- und Jugendschutzes aus. Gut ist die Abdeckung bei den spezifischen Beratungs- und Unterstützungsangeboten, etwa in den Bereichen Sucht und Gewalt. Dies gilt vor allem in den Städten. Auch die niederschwellige Beratung für Familien mit Kindern im Vorschulalter sowie die Elternbildung sind flächendeckend vorhanden. Nachholbedarf besteht nach Ansicht der befragten Fachpersonen hingegen bei allgemeinen und einfach zugänglichen Angeboten (z. B. Familien- und Quartiertreffs). Die Fachpersonen erachten es daher als wichtig, dass Beratungs- und Unterstützungsangebote auch in ländlichen Gebieten und für verletzliche Zielgruppen zugänglich sind. Zudem brauche es weitere Angebote, die sich direkt an Kinder und Jugendliche richten. Eine wichtige Rolle komme hier der Schulsozialarbeit zu, die kantonsweit aber zu wenig ausgebaut sei. Weiter gebe es einen hohen Bedarf an Angeboten zur Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.

Enges Zusammenspiel der drei Säulen der Kinder- und Jugendpolitik
Das aktualisierte Monitoring und die Erkenntnisse aus der vertiefenden Analyse dienen dem Kanton als Grundlage für die Koordination der Angebote und die Entwicklung von geeigneten Massnahmen. Eine Verbesserung des Kinder- und Jugendschutzes lässt sich durch Massnahmen in allen drei Bereichen der Kinder- und Jugendpolitik erzielen: Schutz, Partizipation und Förderung.

 

Weitere Informationen
Der Schlussbericht zum Monitoring und der vertiefenden Analyse inklusive Empfehlungen steht unter kinderjugendpolitik.so.ch/kinder-und-jugendpolitik/kantonales-monitoring zur Verfügung.