Online-Anlagebetrug (OAB)

In Zeiten allgemein unsicherer Wirtschafts- und Börsenlage ist es schwierig geworden, erworbenes Vermögen zu sichern, geschweige denn zu vermehren. Viele Anleger/innen suchen deshalb verstärkt nach stabilen (z. B. Gold, Immobilien) und neuartigen Anlageformen, die auch in Krisenzeiten hohe Rendite versprechen, wie z. B. Kryptowährungen. Diese Situation wird gerne von Betrügerinnen oder Betrügern ausgenutzt, die sich als progressive Finanzdienstleister ausgeben und verunsicherte Kleinanleger zu Investitionen verleiten, bei denen sie nichts gewinnen, aber alles verlieren können. Das nennt man Online-Anlagebetrug (engl. «investment fraud»).
(Quelle: SKP, OAB)

Als Online-Anlagebetrug bezeichnet man grundsätzlich jede Form des Betrugs, bei der jemand eigenes Vermögen auf ein speziell dafür eingerichtetes Konto (ev. Wallet) einbezahlt. Dies mit der Absicht, dieses Vermögen in Kryptowährungen oder andere Anlagen gewinnbringend zu investieren. Die Täterschaft versucht potenzielle Opfer mit fiktiven Anlageplattformen und Accounts (Trading-Webseiten) für Online-Anlagen zu gewinnen.

Generell gilt

  • Schnelles Geld ohne Verlustrisiko ist eine Illusion!
  • Niemand verrät «Geheimtipps» öffentlich im Internet. Wer für einen Geheimtipp Werbung machen muss, hat keinen.
  • Niemand teilt ungefragt vielversprechende Anlagestrategien mit völlig unbekannten Personen. Warum sollte er?
  • Anlagetipps, welche mit prominenten Persönlichkeiten ­beworben werden, sind in aller Regel gefälscht und dienen nur als Köder. Die Prominenten haben meistens keine Ahnung, dass mit ihnen Werbung gemacht wird (Beispiel: Newsplattform 32Today).
  • Vertrauen Sie nie jemandem Geld an, den Sie nur virtuell ­kennen.
  • Besteht ein ungutes Gefühl oder werden Sie online oder auch telefonisch von einem Verkäufer oder einer Verkäuferin unter Druck gesetzt, brechen Sie den Kontakt vor einer möglichen Zahlung jederzeit einfach ab.

Bevor Sie in neue Anlageformen investieren

  • Vor allem bei hohen Renditeversprechen und komplexen Anlagebereichen wie Kryptowährungen, Forex-Trading und angeblichem Handel mit binären Optionen ist Vorsicht geboten. Nehmen Sie sich Zeit und informieren Sie sich an möglichst vielen verschiedenen Stellen. Lassen Sie sich nie unter Druck setzen, weder von einem Berater/einer Beraterin, noch von angeblich limitierten Angeboten.
  • Lassen Sie sich von unrealistischen Versprechen nicht blenden. Kein seriöser Finanzdienstleister verspricht überdurchschnittliche Gewinne in kurzer Zeit.
  • Überprüfen Sie, ob der Anbieter/die Anbieterin eine Bewilligung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) hat.
  • Überprüfen Sie den Handelsregisterauszug von Schweizer Anbietern unter www.zefix.ch.
  • Recherchieren Sie im Internet bei aus dem Ausland agierenden Anbietern. Tauchen nur schon vereinzelt Betrugswarnungen auf, lassen Sie die Finger davon.
  • Wenden Sie sich an Ihre/n Kundenberater/in Ihrer Hausbank und an Experten/Expertinnen Ihres Vertrauens für eine fachmännische Einschätzung.

Wenn Sie Opfer eines Online-Anlagebetrugs geworden sind

  • Informieren Sie sofort Ihre Hausbank, dass die in Frage kommenden Überweisungen betrügerisch waren. Allenfalls können so Geldbeträge noch auf dem Weg zur Täterschaft gestoppt werden.
  • Kontaktiert Sie zu einem späteren Zeitpunkt per Telefon oder Mail ein angeblicher Privatdetektiv, Rechtsanwalt oder Staatsanwalt, so gehört dieser mit hoher Wahrscheinlichkeit zur selben Betrügerbande. Überweisen Sie auch hier kein Geld.
  • Sprechen Sie mit vertrauenswürdigen Personen, lassen Sie sich beraten und suchen Sie Unterstützung.
  • Kontaktieren Sie die Polizei bezüglich rechtlicher Beratung und erstatten Sie im Bedarfsfall Strafanzeige.
  • Sofern Sie als Dritte ein Opfer unterstützen, seien Sie sich der hohen psychischen Belastung des Opfers bewusst, da in Zusammenhang mit dem Betrug oftmals auch ein hoher finanzieller Schaden verbunden ist.