100'000 Franken für Entwicklungsprojekte

13.12.2000 - Solothurn - Der Regierungsrat hat 100'000 Franken für vier ausländische Entwicklungsprojekte sowie ein inländisches Vorhaben gesprochen. Berücksichtigung fanden die Projekte "Universität der Kasayi-Region, Kananga, Kongo", das Kinder – und Waisenheim in Augustów (Polen), das Projekt zum Aufbau eines Netzes von Spar- und Kreditkassen in Südost-Tschad, das Projekt "Contexto – Gesundheit und Frauenförderung" in Bolivien und schliesslich das Vorhaben zur Realisierung der vierten Etappe der Schulhaussanierung in Soulce/JU.

Die Universität der Kasayi-Region bildet junge Menschen aus, um sie zu befähigen, die grossen Probleme lösen zu helfen, mit denen die afrikanische Bevölkerung im Alltag konfrontiert ist. Bereits in den beiden letzten Jahren wurde diese wichtige Bildungsstätte unterstützt. Die guten Beziehungen zwischen dem Kanton Solothurn und der Universitätsleitung vertieften sich noch und waren unter anderem Gegenstand eines internationalen Kolloquiums. Im Sinne einer Fortsetzung der begonnenen Hilfsaktion unterstützt der Kanton Solothurn dieses Projekt 2000 mit 20'000 Franken.

Persönliche Beziehungen zum polnischen Pfarrer Marian Miklaszewski von Himmelried führten zur Gründung einer Patenschaft für ein Kinder- und Waisenheim in Augustów, in dem 150 Kinder aufgenommen werden können. Frauen und Männer des Bezirks Thierstein und des angrenzenden Laufentals tragen gemeinsam die Idee dieser Patenschaft, die unter der Schirmherrschaft des verstorbenen Bischofs Anton Hänggi stand. Mitglieder der Patenschaft leisten im Heim, das in diesem Jahr eingeweiht werden konnte, Frondienst. Das Projekt wird mit 10'000 Franken unterstützt.

Die Caritas Schweiz unterstützt eine Initiative, mit welcher beabsichtigt wird, in der Region Moyen-Chari, Südost-Tschad, ein Netz von Spar- und Kreditkassen einzurichten. Diese Kassen entsprechen dem Typ Raiffeisenkassen und stellen ein grosses Bedürfnis der Menschen in dieser Region dar. Nach erfolgreich verlaufenen Versuchen ist beabsichtigt, Bankprodukte zu entwickeln, welche speziell auf die Bedürfnisse der Frauen zugeschnitten sind. Die Banken werden von Genossenschaftlerinnen und Genossenschaftler auf demokratischer Basis verwaltet. Die Projektleitung rechnet damit, dass sich das Projekt nach neun Jahren vollständig selber finanziert. Der Kanton unterstützt dieses Vorhaben mit 25'000 Franken.

Bedingt durch die Schliessung von Minen, ungünstiger Witterung während mehrere Jahren und einer zunehmend kleiner werdenden Anbaufläche, verlassen immer mehr Familien das bolivianische Hochland und ziehen in die Aussenquartiere der Städte. Hier fristen sie ein tristes Dasein, denn die Stadtverwaltungen sind nicht im Stande, sie mit den notwendigen Infrastrukturen zu versorgen. Unter diesen Verhältnissen leiden am stärksten Frauen und Kinder. Das Projekt "Contexto" der Organisation "Die Brücke – Le pont" zielt auf eine Verbesserung des Gesundheitswesens und eine Ausbildung der Frauen ab. Mit der Bildung von Basisorganisationen soll erreicht werden, dass die Betroffenen in der Lage sind, ihre Probleme selber lösen zu lernen. Unterstützt wird dieses Projekt mit 30'000 Franken.

Die Gemeinde Soulce im Kanton Jura zählt gerade 230 Einwohner und ist eine der finanzschwächsten des Kantons. Im kleinen Schulhaus befinden sich zwei Schulzimmer und ein Kindergarten. Angebaut ist eine Turnhalle. Unter dem gleichen Dach befindet sich auch die Gemeindeverwaltung und ein Abstellraum mit Küche, der den sechs Ortsvereinen zur Verfügung steht. Jede grössere öffentliche Arbeit muss aus finanziellen Gründen etappiert werden. Zur Zeit soll das Schulhaus renoviert werden. Für die vierte Etappe rechnet man mit Kosten von 126'400 Franken. Doch nur gerade 28'000 Franken sind an Subventionen zu erwarten. An den Fehlbetrag von 98'400 Franken leistet der Kanton Solothurn einen Beitrag von 15'000 Franken.