Aargau und Solothurn: Gemeinsame Kriterien für Grossprojekte
01.12.2000 - Solothurn - Die Plattform Aargau-Solothurn (PASO) hat sich an ihrer Plenumssitzung in Aarau von Fachleuten der beiden Baudepartemente über verschiedene Aspekte der Standort- und Ansiedlungspolitik sowie anstehender Verkehrsfragen im Grenzraum Aargau-Solothurn informieren lassen.
An ihrer ordentlichen Plenarsitzung, unter dem Vorsitz des Solothurner Bau- und Justizdirektors Walter Straumann, wurde den Delegierten eine gesamträumliche Betrachtung des PASO-Raums präsentiert. Diese zeigt, dass die Agglomerationen Aarau, Olten und Zofingen sehr ähnliche Strukturen haben, aber noch nicht verflochten sind. Die Standorte und der Typ der Arbeitsstätten werden vor allem durch die Autobahn A1 beeinflusst. Als Schlussfolgerung wurde erkannt, dass die drei Agglomerationen die Zukunft gemeinsam, aber mit einer sinnvollen Arbeitsteilung angehen sollten.
Orientiert wurde ebenfalls über die Bestrebungen mit der Raumplanung das Aufkommen neuer Grossprojekte in den Region in den Griff zu bekommen. Einkaufszentren, Fachmärkte und Freizeitbetriebe sind Vorhaben, die erhebliche Auswirkungen auf den Raum, den Verkehr und die Umwelt haben können. Zur Zeit erarbeiten die Kantone Aargau und Solothurn gemeinsame Grundlagen, um Grossprojekte und ihre Auswirkungen über die Grenzen hinweg einheitlich und transparent beurteilen zu können.
In der Diskussion dominierte das Thema "Verkehr". Als Folge der unzureichenden Verbindung zwischen den Gemeinden entlang der Hauptstrasse Olten - Aarau und der Autobahn A1 hat sich über den trennenden Hügelzug ein reger Schleichverkehr entwickelt, der Wohngebiete in verschiedenen Dörfern belastet. Die Wortmeldungen der anwesenden Gemeinderäte zeigten, dass eine Lösung dieses Problems nicht einfach ist. "Strassen ausbauen" oder "Strassen sperren", so lautet, kurz gefasst, die Gretchenfrage. Lösungen sollen erarbeitet werden.
Regierungsrat Peter C. Beyeler, Baudirektor des Kantons Aargau unterstrich das grosse Potential des PASO-Raums, der sich durch eine gute Erschliessung, das Vorhandensein attraktiven Wohnraums und einer überschaubaren Kleinräumigkeit auszeichnet. Er plädierte dafür, dieses Potential zu nutzen, die eigenen Stärken auszuspielen und mutig Investitionen in die Zukunft zu tätigen.
Die Plattform Aargau-Solothurn (PASO) wurde 1999 gegründet und vereinigt 61 Gemeinden aus dem Dreieck Aarau-Olten-Zofingen sowie Fachleute aus den Baudepartementen der Kantone Aargau und Solothurn. Diese treffen sich regelmässig zum Gedankenaustausch. Ein wichtiges Ziel der PASO ist u.a. Probleme in dieser Region so zu lösen, als ob es keine Grenzen gäbe.