Ja zur Planung eines Sanierungsstollens am Belchen

21.12.2000 - Liestal - Bundesrat Moritz Leuenberger hat für die Ausarbeitung eines integralen Betriebskonzepts für den Autobahntunnel durch den Belchen (A2) grünes Licht gegeben. Dies hat Michel Egger, Vizedirektor des Bundesamtes für Strassen, der Belchenkommission anlässlich ihrer Sitzung vom 20. Dezember unter dem Vorsitz von Regierungsrätin Elsbeth Schneider-Kenel, mitgeteilt. Wesentlicher Konzeptbestandteil ist der Bau eines befahrbaren Sanierungsstollens. Dieser soll ermöglichen, dass der Tunnel bei der übernächsten Instandsetzung in etwa 20 Jahren ständig vierspurig befahrbar sein wird.

Mit dem Entscheid des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) kann die umfassende und langfristige Planung für eine übernächste Sanierung des Belchentunnels eingeleitet werden. Planungsziel ist ein generelles Projekt, das dem Bundesrat voraussichtlich Ende September 2001 vorgelegt werden soll. Die Belchenkommission begrüsst den Entscheid sehr. Es wird nun die Aufgabe des Tiefbauamtes des Kantons Basel-Landschaft sein, die notwendigen Vorbereitungen und Ausarbeitungsschritte für das Integrale Betriebskonzept vorzunehmen. Es gilt, sämtliche Aspekte zu berücksichtigen – also auch Umwelt- und Wirtschaftsfragen.

Nächste Instandsetzung in zwei Etappen
Der rund 3,2 Kilometer lange Tunnel auf dem Gebiet der Kantone Basel-Landschaft und Solothurn wurde im Dezember 1970 in Betrieb genommen – also vor über 30 Jahren. Aufgrund seines Alters und der grossen Verkehrsbelastung – durchschnittlich rund 40'000 Fahrzeuge pro Tag, Spitzenwerte bis weit über 60'000 Fahrzeuge – ist das Bauwerk dringend sanierungsbedürftig. Die nächste Instandsetzung wird in zwei Etappen von je 9 Monaten Dauer vorgenommen. In der Zeit vom September 2001 bis Mai 2002 wird die Weströhre (Fahrtrichtung BE/LU) saniert, zwischen Oktober 2002 und Juni 2003 folgt die Oströhre (Fahrtrichtung BL). Dies bedeutet, dass während jeweils 9 Monaten eine Röhre gesperrt ist.
 
Umfassende Begleitmassnahmen – etwa ein Verkehrssystemmanagement Belchen (bei hohem Verkehrsaufkommen soll die Umfahrung des Belchen via A3/Bözberg empfohlen werden) oder ein Informationskonzept – sollen die reduzierte Kapazität während der beiden Sanierungsetappen ausgleichen. Vor allem ein Abwandern des Verkehrs auf das Kantonsstrassennetz soll so weit wie möglich verhindert werden.

Wieso eine Totalsperrung?
Die gewählte Etappierung macht es möglich, dass den Verkehrsteilnehmern während der Expo 02 beide Röhren zur Verfügung stehen. Nicht in Frage kam, auch in der Röhre, die gerade saniert wird, eine Spur für den Verkehr freizugeben. Zwar wären damit während der Sanierung drei statt zwei Spuren für den Verkehr offen. Doch die Sanierungszeit würde sich damit praktisch verdoppeln. Zudem wäre ein solches Verkehrsregime auch aus Sicherheitsgründen – Platz für Rettungsdienste, fehlender Fluchtstollen – nicht zu verantworten.