Mehrjahresprogramm für den öffentlichen Verkehr verabschiedet
06.09.2000 - Solothurn – Der Regierungsrat hat das Mehrjahresprogramm 2001 - 2002 für den öffentlichen Verkehr verabschiedet. Das Programm bringt bei moderaten Mehrkosten zahlreiche Verbesserungen in weiten Teilen des Kantons. Im Regionalverkehr auf der Jurasüdfusslinie zwischen Olten und Solothurn und auf der Blauen Linie der Regio-S-Bahn (Laufen - Basel - Olten) wird zum Fahrplanwechsel 2001 der Halbstundentakt eingeführt.
Ziel des Mehrjahresprogramms ist es, durch das Ausschöpfen von Rationalisierungspotenzialen dort das Angebot zu verbessern, wo die entsprechende Nachfrage vorhanden ist. Dadurch können zahlreiche Verbesserungen zu moderaten Mehrkosten umgesetzt werden. Das Programm legt fest, welche Leistungen der Kanton Solothurn bei den Transportunternehmungen bestellt.
Im Regionalen Personenverkehr auf der Schiene sind zwei Verbesserungen besonders herauszustreichen: Die Einführung des Halbstundentaktes von 6 bis 20 Uhr auf der Jurasüdfusslinie zwischen Olten und Solothurn und des integralen Halbstundentaktes auf der Blauen Linie der Regio-S-Bahn Laufen - Dornach - Basel - Olten. Mit diesen beiden Angebotsverdichtungen wird der öffentliche Verkehr entlang der Hauptkorridore deutlich verbessert.
Im Fernverkehr auf der Jurasüdfusslinie verkehren ab 2001 erstmals zwei Züge pro Stunde zwischen Zürich, Olten, Solothurn und Biel. Der Halbstundentakt im Regionalverkehr zwischen Olten und Solothurn ergänzt dieses Angebot und bietet günstige Anschlüsse aus den Gemeinden entlang der Jurasüdfusslinie in Richtung Basel, Zürich und Luzern. Wegen Kapazitätsengpässen kann der Halbstundentakt nur zwischen Egerkingen und Solothurn angeboten werden, einer der beiden Regionalzüge muss in Wangen bei Olten und Hägendorf, den beiden Gemeinden mit dem besten Busangebot, durchfahren.
Mit dem neuen Angebot ist die Blaue Linie die erste durchgehend im Halbstundentakt bediente Durchmesserlinie der Regio-S-Bahn. Sie verbindet das Laufental mit dem Ergolztal und stellt in Laufen, Basel und Olten wichtige Anschlüsse an den Fernverkehr her. Von der Taktverdichtung und den besseren Anschlüssen an den Fernverkehr profitieren neben der an der Blauen Linie liegenden Gemeinde Dornach auch die übrigen Gemeinden des Schwarzbubenlandes, die über die Bahnhöfe Dornach-Arlesheim, Grellingen, Zwingen und Laufen an die Blaue Linie angeschlossen sind.
Auch im Busbereich bietet das Mehrjahresprogramm zahlreiche Verbesserungen. In Grenchen ist vorgesehen, mit einem neuen Buskonzept den Bahnhof Süd besser an das Busnetz anzubinden.
Die seit Fahrplanwechsel auf Bestellung der Gemeinde Luterbach von Solothurn nach Luterbach verkehrende Linie 9 des BSU wird ins kantonale Grundangebot aufgenommen.
Im Mehrjahresprogramm ist weiter vorgesehen, die Linie 2 des BSU von Biberist über Gerlafingen nach Obergerlafingen zu verlängern. Mit Obergerlafingen erhalten eine der letzten bisher noch nicht an den öffentlichen Verkehr angeschlossenen Gemeinden sowie die vom Bahnhof entfernten Ortsteile von Gerlafingen einen attraktiven Anschluss an den öffentlichen Verkehr.
Die Querverbindung Arlesheim - Dornach - Therwil - Biel-Benken wird unter der Federführung des Kantons Basel-Landschaft neu strukturiert. In den Hauptverkehrszeiten wird der Takt verdichtet, und die Linie erhält ein Abendangebot. Für den Kanton Solothurn ist diese Linie insbesondere von Bedeutung für die Querverbindung aus dem Leimental (Flüh, Rodersdorf) nach Dornach.
Mit dem Mehrjahresprogramm 2001-2002 erhöhen sich die vom Kanton zu erbringenden Abgeltungen zwar von 17 auf 21 Mio. Fr. pro Jahr, doch ist der grösste Teil dieses Anstiegs auf den Rückzug des Bundes aus der Finanzierung des Regionalverkehrs zurückzuführen. Die zusätzliche Belastung des Kantons aus den im Mehrjahresprogramm enthaltenen Verbesserungen beträgt demgegenüber nur knapp 700'000 Franken.
Das Mehrjahresprogramm umfasst die anderthalb Jahre zwischen dem Fahrplanwechsel im Juni 2001 und dem Ende 2002.