Regierungsrat heisst Vorsorge gegen Grippepandemie gut

13.09.2000 - Solothurn – Der Regierungsrat begrüsst die Pandemieverordnung des Bundes. Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) vorgeschlagenen Massnahmen zur Bekämpfung einer Grippepandemie (Grippeepidemien die sich über Länder und Kontinente erstrecken) sind wirksam und notwendig. Parallel zur Pandemievorsorge soll durch regelmässige Impfkampagnen auf nationaler Ebene die Durchimpfung der Bevölkerung gegen Grippe gefördert werden.

Der Grippepandemieplan gibt Empfehlungen für Massnahmen, die im Falle einer allfälligen Influenza-Katastrophe erforderlich und durchführbar sind. Durch die Massnahmen soll primär die vorzeitige Sterblichkeit reduziert werden. Im Weiteren soll die Erkrankungsrate verringert werden. Essentielle Dienste und die Sicherheit des Landes sollen gewährleistet bleiben. Der Plan kann eine Katastrophe nicht verhindern, soll aber deren Folgen mindern.

Im Plan enthalten sind auch Massnahmen zur generellen Grippeprävention, eine Standortbestimmung bezüglich Überwachung, Bekämpfung und Prävention der Grippe sowie Empfehlungen für die Information der Bevölkerung. Besonders hervorzuheben sind die Empfehlungen zur Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit Grippeimpfstoff. Bei Engpässen wird es Aufgabe eines Sonderstabes sein, eine Prioritätenliste von Impfstoffempfängern zu erstellen. Die endgültige Entscheidung über die Priorität der zu impfenden Personengruppen obliegt den politisch verantwortlichen Instanzen. Es handelt sich dabei um ein ethisches Dilemma. Der Regierungsrat verlangt deshalb, dass das BAG in der Vorbereitungsphase mit allen Mitteln dafür sorgt, dass im Falle einer Pandemie genügend Impfstoffe für die ganze Bevölkerung vorrätig sind.

Das BAG sollte die Durchimpfung der Bevölkerung gegen Grippe durch jährliche Impfkampagnen fördern. Die Grippeimpfung reduziert die Erkrankungen, die Anzahl Hospitalisationen und die Mortalität. Zudem ist sie wirtschaftlich vorteilhaft.

Grippeepidemien über Länder und Kontinente, sogenannte Grippepandemien, treten nach mehr oder weniger langen Intervallen immer wieder auf. Ein neuartiges Grippevirus tötete in den Jahren 1918 bis 1920 weltweit über 20 Millionen Menschen. In der Schweiz erkrankte damals ein Viertel der Bevölkerung. 25'000 Personen starben. Weitere Pandemien folgten 1957 - 1960 und 1968 - 1972. Diese waren von geringerem Ausmass.

Auch in Zukunft ist mit neuartigen Grippeviren zu rechnen. Mit der heutigen Mobilität kann sich ein solches Virus sehr rasch ausbreiten, so dass nur wenig Zeit zur Vorbereitung gezielter Massnahmen bleibt. Die WHO und das BAG haben deshalb Vorkehrungen getroffen, um für eine Pandemie möglichst gut vorbereitet zu sein.