Der nasse März hemmte wohl den Arbeitsmarkt

06.04.2001 - Solothurn - Die Zahl der Stellensuchenden im Kanton Solothurn stieg im Monat März um 13 Personen von 3238 auf 3251. Gemäss dem langjährigen Mittel sollte im März von einer spürbaren Abnahme der Stellensuchenden ausgegangen werden können. Ohne Zweifel hatten dieses Jahr die anhaltenden Niederschlägen namentlich das Baugewerbe, die Forst- und Landwirtschaft stark beeinträchtigt. Allerdings vermochten auch die übrigen Branchen keine positiven Impulse auszulösen, so dass für die Entwicklung der kommenden Monate Unklarheit besteht. Machen sich eventuell bereits Zeichen einer konjunkturellen Verflachung bemerkbar? Bei weniger Abmeldungen resultierten gleichzeitig etwas mehr Zwischenverdienste und weniger Langzeitstellensuchende (Anteil von 23.4% auf 22.7%). Die Arbeitslosigkeit sank leicht von 1926 auf 1900 wobei die Quote stabil bei 1.6% blieb.

Regionen
Die Stellensuchendenquoten der Regionen blieben im Berichtsmonat unverändert, lediglich im Thal sank die Quote von 2% auf 1.9%. In Solothurn beträgt dieser Wert weiterhin 3%, in Grenchen 2.8%, in Olten 2.6% und in der Region Thierstein/Dorneck 1.9%.

Etwas mehr Frauen und Männer
Die stellensuchenden Frauen verzeichneten im März einen kleineren Zuwachs als die Männer. Neu zählen die Frauen 1603 Stellensuchende (vorher 1600) und die Männer 1648 (vorher 1638). Der Frauenanteil sank dementsprechend leicht von 49.4% auf 49.3% (Vorjahresmonat 46.7%).

Weniger Schweizer, mehr Ausländer
Weiterhin ist die Situation bei den ausländischen Stellensuchenden etwas weniger günstig als bei den schweizerischen. Die Zahl der Schweizer sank im Berichtsmonat von 1437 auf 1423, jene der Ausländer stieg von 1801 auf 1823. Der Ausländeranteil erhöhte sich demzufolge von 55.6% auf 56.2% (Vorjahresmonat 52.1%).

Altersklassen
Die Altersklassen der unter 20-Jährigen und der 20- bis 29-Jährigen konnten als einzige Rückgänge verzeichnen (von 2.7% auf 2.5% bzw. von 2.4% auf 2.3%). Keine Veränderungen ergaben sich in den Gruppen der 30- bis 39-Jährigen sowie in jener der 50- bis 59-Jährigen (3.1% bzw. 2.6%). Einen Zehntelpunkt höher als im Vormonat lag die Quote bei den 40- bis 49-Jährigen und den über 60-Jährigen (neu bei 2.7% und bei 2.8%).
 
Berufsgruppen
Mit Ausnahme der Zeichner und technischen Fachkräfte sowie des Gastgewerbes erfuhren sämtliche Berufsgruppen schwache Zunahmen. Für die Zeichner und technischen Fachkräfte reduzierte sich der Bestand von 102 auf 98, für das Gastgewerbe von 547 Personen auf 545 Personen. Wie schon im Vormonat vergrösserte sich die Gruppe des Baugewerbes minimal und zählt nun 168 (Vormonat 166). Weiter zählte die Statistik für die Büroberufe 300 Stellensuchende (vorher 299), für die Metallverarbeitung 271 (vorher 268), für die Verkaufsberufe 186 (vorher 182) und für die Heilbehandlung 77 (vorher 76).

Mehr Anmeldungen
Die Zahl der Anmeldungen ist im März von 325 auf 415 leicht angestiegen und befindet sich damit auf Vorjahresniveau (Vorjahresmonat 403). Im Vergleich dazu erhöhte sich die Zahl der Abmeldungen nur unwesentlich von 542 auf 567 (Vorjahreswert 762). Gleichzeitig stieg der Anteil der Personen, welche als Abmeldegrund einen Stellenantritt angaben: Er betrug im März 68% (Vormonat 66%, Vorjahresmonat ebenfalls 66%).

Stellenangebot weiter tief
Die Zahl der bei den RAV offen gemeldeten Stellen stabilisierte sich im Berichtsmonat auf tiefem Niveau. Die Zahl der Stellen stieg von 145 Stellen auf 154 an. Im Vorjahresmonat waren noch mehr als doppelt so viele Stellen bei den RAV registriert (343 Stellen).

Wieder etwas Kurzarbeit
Zum ersten Mal seit einem Jahr vermeldet die Statistik wieder Kurzarbeit. Im Februar wurde nach der offiziellen Definition, welche nur Ausfallstunden von Betrieben mit sechs oder mehr betroffenen Arbeitnehmern einschliesst, zwei Betriebe mit 500 Ausfallstunden von 16 Personen gemeldet (Vormonat keine). Berücksichtigt man alle Ausfälle, so ergeben sich für 136 Personen in 13 Firmen 1315 Stunden. Im Vorjahr zählte die offizielle Statistik zwei Betrieben, 22 Personen und 471 Stunden.