"Pfui Tüfel"- Info-Kampagne gegen illegales Verbrennen von Abfällen

27.08.2001 - Solothurn - Der Kanton Solothurn will der illegalen Verbrennung von Abfällen einen Riegel schieben und startet deshalb am 1. September die breit angelegte Aufklärungs- und Informationskampagne "Pfui Tüfel". Gemäss der Eidgenössischen Luftreinhalte-Verordnung dürfen im Freien einzig natürliche, trockene Feld-, Wald- und Gartenabfälle verbrannt werden, wenn nur wenig Rauch entsteht. Dennoch ist es an der Tagesordnung, verschiedene Abfälle wie Verpackungen und Altholz zuhause oder im Freien zu verbrennen.

Mehr Schadstoffe freigesetzt als in Kehrichtverbrennungsanlagen
Man schätzt, dass Privatpersonen und Gewerbe im Kanton Solothurn jährlich etliche hundert Tonnen Abfälle illegal verbrennen. Obschon dies nur etwa zwei Prozent der brennbaren Abfälle entspricht, werden dadurch mehr Schadstoffe freigesetzt als durch die jährliche Verbrennung des restlichen Abfalls in den Kehrichtverbrennungsanlagen. Durch Verfeuerung von Abfällen im Freien, in Holzfeuerungen oder in Cheminées entweicht 1'000 Mal mehr Dioxin als beim Verbrennen der gleichen Menge in einer Kehrichtverbrennungsanlage.

Aktion "Pfui Tüfel" gestartet
Das Kantonale Amt für Umwelt wird deshalb in den Monaten September und Oktober die breit angelegte Informationskampagne "Pfui Tüfel" durchführen. Sie unterstützt damit die Bemühungen der Gemeinden die für die Umsetzung der Kantonalen Abfallverordnung zuständig sind. Mittels Inseraten, Flugblättern, Plakaten und Radiospots wird die Bevölkerung des Kantons Solothurn über die geltenden Bestimmungen und die schädlichen Folgen des illegalen Verbrennens im Freien informiert. Eine Vielzahl der Solothurner Gemeinden haben ihr Interesse an der Kampagne bekundet, vom Bestellungsangebot für entsprechende Informationsmaterialien Gebrauch gemacht und werden die Kampagne auf kommunaler Ebene unterstützen.

Info-Line für alle
Bei Fragen rund um das illegale Verbrennen steht der Bevölkerung im September und Oktober eine Info-Line zur Verfügung. Während der Dauer der Kampagne stellt das Ökozentrum Bern, welches die Kampagne im Auftrag des Kantons Solothurn umsetzt, der Bevölkerung unter der Telefonnummer 0800 870 100 eine Info-Line zur Verfügung. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 08.30 - 12.00 Uhr.

Illegales Abfallverbrennen ist strafbar
Wer Abfälle in nicht geeigneten Anlagen oder im Freien verbrennt, begeht ein Offizialdelikt und macht sich strafbar. Die restriktive Gesetzgebung ist begründet, denn Verbrennen von Verpackungsmaterial, Altholz, Altöl usw. setzt Schadstoffe frei, gefährdet die Gesundheit und belastet die Umwelt. Laut Hochrechnungen des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft BUWAL gehen rund 40% aller Dioxinemissionen der Schweiz auf das unkontrollierte Verbrennen von Abfällen im Freien oder in nicht geeigneten Anlagen (Cheminée, Holzofen, Holzfeuerung usw.) zurück. Das illegale Verbrennen ist heute die wichtigste Emissionsquelle von Dioxin in der Schweiz. Wenig bekannt dürfte die Tatsache sein, dass ein grösseres Mottfeuer in sechs Stunden so viel schädliche Russ- und Feinstaubpartikel produziert wie 250 Autobusse während eines Tages.