Zugang zum Schulpsychologischen Dienst wird erleichtert

14.08.2001 - Solothurn – Der Zugang zum Schulpsychologischen Dienst des Kantons Solothurn (SPD) wird vereinfacht. Ab Schuljahr 2001/2002 wird am Anfang des Kontakts ein klärendes Orientierungsgespräch durchgeführt, in welchem das weitere Vorgehen gemeinsam geplant wird. Telefon genügt – innert vierzehn Tagen findet ein "Sofort-Termin" statt.

An mehreren Veranstaltungen wurden 1998 Lehrpersonen und Schulbehörden nach ihren Wünschen an den Schulpsychologischen Dienst des Kantons Solothurn (SPD) befragt. Weitaus am häufigsten wurde der Wunsch geäussert, den Kontakt mit den zuständigen Schulpsychologen direkter und niederschwelliger zu gestalten. Aus diesem Grund wurde ab Schuljahr 1999/2000 in 11 Pilotgemeinden versuchsweise eine neue Form der Zusammenarbeit erprobt, welche sich nach übereinstimmender Einschätzung aller Beteiligten bewährt hat. Deshalb wird dieses neue Verfahren ab sofort in sämtlichen Gemeinden des Kantons eingeführt.

Triage statt zeitaufwändige Untersuchungen
Bisher wurden Kinder von ihren Eltern oder von Lehrpersonen ohne vorgängiges Gespräch zu einer Untersuchung beim SPD angemeldet. Weil psychologische Abklärungen sehr zeitintensiv sind und die Anmeldezahlen gegen Schuljahresende massiv zunehmen, ist dieser Schritt häufig mit längeren Wartefristen verbunden. Zudem bringen mitunter die Untersuchungsresultate nicht die gewünschten Erkenntnisse oder die betroffenen Kinder müssen nachträglich an andere Fachstellen weiter gewiesen werden.

Solche unbefriedigende Situationen sollen in Zukunft nach Möglichkeit verhindert werden: Eltern, Lehrpersonen und Kinder, welche die Dienste des SPD in Anspruch nehmen wollen, werden zu einem Triagegespräch eingeladen. Bei dieser Besprechung kann bereits recht gut abgeschätzt werden, ob der SPD der richtige Ansprechpartner ist, welche Mittel eingesetzt werden müssen um die Schwierigkeiten in Griff zu bekommen, und ob eine effiziente Hilfeleistung auch ohne vorherige zeitaufwendige Untersuchung möglich ist. Es wird auch einfacher die Dringlichkeit der Situation einzuschätzen und in Notfällen sofort zu reagieren.

Selbstverständlich kann in vielen Fällen auf Untersuchungen nicht verzichtet werden. Falls solche notwendig werden, können Wartefristen auch mit dem neuen Modell nicht vermieden werden. Der wesentliche Unterschied zur heutigen Situation besteht aber darin, dass Absprachen und erste Handlungsschritte bereits im Anschluss an das Triagegespräch vollzogen werden können. Dadurch soll verhindert werden, dass sich das Problem bis zum Beginn der Untersuchung weiter verschärft.

Einfaches Vorgehen Eltern, Lehrpersonen und Kinder, welche in Zukunft die Dienste des SPD in Anspruch nehmen wollen, können sich telefonisch beim Sekretariat des SPD melden (Solothurn: 032 627 29 61; Olten: 062 287 73 60; Breitenbach 061 781 20 25). Sie erhalten einen Termin für ein Triagegespräch mit der Fachperson. Dieses findet innerhalb von ein bis zwei Wochen statt. In dieser Besprechung wird gemeinsam das weitere Vorgehen beschlossen. Notwendige Massnahmen können bereits eingeleitet werden. Das neue Verfahren ermöglicht unkompliziertere Kontakte und rascheres Eingreifen. Es hat deshalb auch präventiven Charakter.

Triage: Ein Triagegespräch ist ein innerhalb von 14 Tagen stattfindendes Orientierungs-, Klärungs- und Planungsgespräch von ½ bis 1½ Std. Dauer. Ziel einer Triage ist es, das "Handling" zur Lösung der aufgetretenen Probleme rasch und effizient in die richtigen Bahnen zu lenken und damit Leerläufe und Frustrationen zu vermeiden.