Was meinen Sie zum Fremdsprachenunterricht auf der Primarstufe?
13.02.2001 - Solothurn – Das Departement für Bildung und Kultur eröffnet eine breite Konsultation zur Frage, ob in der Primarschule zuerst Englisch oder Französisch eingeführt werden soll. Die Konsultation soll Ende März abgeschlossen sein. Auch Privatpersonen können sich äussern indem sie die Unterlagen beim Departement verlangen oder im Internet abrufen.
Aufgrund ihrer gesellschaftlichen Bedeutung stossen bildungspolitische Fragen rund um die Fremdsprachen auf nationales öffentliches Interesse. Unter den Kantonen besteht vor allem in einer Frage Uneinigkeit: Welche Fremdsprache sollen die Kinder zuerst lernen? Deshalb lanciert das Departement für Bildung und Kultur eine Befragung zur Einstiegsfremdsprache. Bildungs- und Kulturdirektorin Ruth Gisi erscheint es wichtig, dass diese Diskussion im Kanton Solothurn in einer den einzelnen Sprachen gerecht werdenden Weise geführt wird. Die Fremdsprachenreformen im Bildungsbereich sollen von einer Mehrheit der Bevölkerung getragen werden können.
Ziel: Mehrsprachigkeit
In unserer Gesellschaft nehmen sowohl die Landessprachen als auch Englisch einen wichtigen Stellenwert ein. Oberstes Ziel ist die Mehrsprachigkeit. Deshalb sollen gemäss der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und Erziehungsdirektoren (EDK) an Schweizer Primarschulen langfristig auch beide Fremdsprachen unterrichtet werden. Beabsichtigt wird, mit dem Fremdsprachenunterricht anstatt wie bisher in der 5. Klasse bereits in der 3. Klasse zu beginnen. Die zweite Fremdsprache wird ab der 5. Klasse eingeführt. Ein Gleichgewicht unter den Fremdsprachen trotz unterschiedlichem Beginn kann erreicht werden, wenn sowohl Französisch als auch Englisch durch inhaltliche und organisatorische Massnahmen intensiv gefördert werden.
Entscheid auf der Basis von verschiedenen Argumenten
Ob im Kanton Solothurn zuerst Französisch oder Englisch eingeführt wird, ist eine Frage der Gewichtung. Je nach Argumentation fällt die Wahl zugunsten der einen oder anderen Einstiegsfremdsprache aus. Die Befragung bietet Gelegenheit, sich mit unterschiedlichen Argumenten und Aufgaben von Sprachen auseinanderzusetzen.
Um den Befragten die Entscheidfindung zu erleichtern hat die Abteilung Pädagogik einen umfassenden Bericht zur Zielsetzung der Befragung, einer detaillierten Erläuterung der Fragestellung und einem ganzen Argumentarium erarbeitet. Diese Unterlagen werden u.a. den Schulbehörden, den politischen Parteien, Verbänden und Vereinigungen sowie weiteren interessierten Kreisen zugestellt.
Einzelpersonen die sich ebenfalls zu diesem Themenkomplex äussern möchten können Bericht und Fragebogen beim Departement für Bildung und Kultur anfordern. (Administration, Rathaus, 4509, Telefon 032 627 29 05, Fax 032 627 29 86).