Arbeitsmarktbericht Kanton Solothurn Juni 2001- Tiefste Arbeitslosenquote seit November 1991

05.07.2001 - Solothurn - Die Zahl der Stellensuchenden im Kanton Solothurn stieg im Monat Juni 2001 von 3288 auf 3382. Wie schon im Mai verlief die Entwicklung entgegen dem saisonalen Trend und führte zu einem Anstieg der Quote von 2.7% auf 2.8%. Bei Versicherten, die Kurzeinsätze in temporären Arbeitsverhältnissen leisten, lässt sich oft eine definitive Abmeldung nicht rechtfertigen, sodass mit der Abmeldung im EDV-System vermehrt abgewartet wird, ob eine Vermittlung Bestand hat. Grund für den Anstieg der letzten beiden Monate ist denn auch diese neue Handhabung. Die tatsächliche Situation wird deshalb besser durch die Zahl der Arbeitslosen abgebildet. Diese verringerte sich von 1806 auf 1692 und erreichte somit im Berichtsmonat den tiefsten Wert seit November 1991 (Quote von 1.5% auf 1.4%). Im Vergleich der Regionen zeigt sich die Lage in Solothurn sowie Grenchen am günstigsten und aus Sicht der Branchen kommen zur Zeit besonders vom Baugewerbe positive Impulse.

Regionen
Mit Ausnahme der Regionen Solothurn und Grenchen, welche bei 3.0% respektive 2.9% verharrten, verzeichneten die Regionen eine Zunahme der Quote: Für Olten beträgt diese neu 2.8% (vorher 2.7%), für Thal 2% (vorher 1.8%) und für Thierstein/Dorneck bei 2% (vorher 1.9%).

Mehr Frauen und Schweizer
Betrachtet man die Stellensuchenden nach Geschlechtern, so fällt auf, dass der Zuwachs bei den Frauen deutlich stärker ausfiel als bei den Männern (von 1604 auf 1666 respektive von 1684 auf 1716). Der Frauenanteil stieg damit von 48.8% auf 49.3% (Vorjahreswert 50.7%). Nach Nationalitäten sind die Unterschiede allerdings noch wesentlich deutlicher: Während der Bestand der ausländischen Stellensuchenden kaum anstieg (von 1829 auf 1839), weist die Statistik für die Schweizer eine deutliche Zunahme aus (von 1459 auf 1543). Der Ausländeranteil sank dementsprechend von 55.6% auf 54.4% (Vorjahreswert 52.8%).

Altersklassen
Als einzige Gruppe stagnierte jene der über 60-Jährigen (2.7%). Die Klassen im Bereich von 30 bis 59 Jahren verzeichneten alle eine Zunahme von einem Zehntelpunkt (30- bis 39-Jährige neu 3.4%, 40- bis 49-Jährige neu 2.8% und 50- bis 59-Jährige neu 2.5%). Ebenfalls einen Zehntelpunkt höher liegt die Quote der unter 20-Jährigen (2.7%). Am stärksten betroffen vom Anstieg der Stellensuchenden waren die 20- bis 29-Jährigen (von 2.3% auf 2.5%).

Berufsgruppen
Entgegen dem allgemeinen Trend konnten das Baugewerbe den Bestand von 156 auf 149 und die Verkaufsberufe von 196 auf 194 reduzieren. In den Büroberufen zeigt sich die Lage im Gegenteil schlechter: Der Bestand nahm innert Monatsfrist von 303 Personen auf 329 Personen zu. Moderate Zuwächse registrierten die Berufe der Metallherstellung und Bearbeitung (von 272 auf 278), der Zeichner und technischen Fachkräfte (von 96 auf 97), des Gastgewerbes (584 auf 587) sowie der Heilbehandlung (von 89 auf 91).

Weniger Anmeldungen
Bei einem erneuten Rückgang der Abmeldungen von 323 auf 294 sank die Zahl der Neuanmeldungen nach einem leichten Anstieg im Vormonat deutlich von 378 auf 307. Der Anteil der Personen, welche als Abmeldegrund einen Stellenantritt angaben, sank hingegen von 63% auf 55% (Vorjahresmonat 67%).