Ja zur Fachhochschule Nordwestschweiz; Konzentration und Ausbau der Solothurner Teilschule am Standort Olten

08.06.2001 - Solothurn – Der Regierungsrat hat den Entscheid der Aargauer Regierung zur Konzentration der Aargauer Fachhochschule zur Kennntnis genommen. Weil sich der angestrebte Doppelstandort Aarau-Olten für eine gemeinsame Fachhochschule Aargau/Solothurn wegen inneraargauischem Widerstand nicht realisieren lässt, erfolgt damit eine Weiterentwicklung der Zusammenarbeit im Rahmen der Fachhochschule Nordwestschweiz gemäss dem vom Bund vorgezeichneten Konzept. Solothurn begrüsst diese Oeffnung und ist bereit, die gemeinsamen Organe der Nordwestschweiz im Fachhochschulbereich zu stärken. Die bereits eingeleitete Konzentration der Solothurner Teilschule am Standort Olten will der Regierungsrat nun zügig umsetzen. Der Fachhochschulrat wird beauftragt, die nötigen Planungsarbeiten, insbesondere zur Bestimmung des künftigen Leistungsangebotes der Fachhochschule, an die Hand zu nehmen.

Die Verhandlungen mit dem Kanton Aargau zur Schaffung einer gemeinsamen Fachhochschule Aargau/Solothurn haben gezeigt, dass sich der angestrebte Doppelstandort Aarau-Olten wegen inneraargauischem Widerstand nicht realisieren lässt. Eine eigentliche Fusion der beiden Fachhochschulen machte deshalb zumindest für die absehbare Zukunft wenig Sinn, zumal damit der Vorgabe des Bundes nach einem Zusammenschluss zur Fachhochschule Nordwestschweiz, samt der Fachhochschule der beiden Basel, nicht entsprochen worden wäre.

Vor diesem Hintergrund ist die Konzentration der Aargauer Fachhochschule auf Brugg/Windisch konsequent. Damit bilden sich in der Nordwestschweiz drei FH-Standorte: Brugg/Windisch, Basel/Muttenz und Olten. Diese Standortverteilung ist sinnvoll und ermöglicht insbesondere die optimale Erschliessung des Studierendenpotentals dieser Region. An jedem der Standorte können so interdisziplinäre Kompetenzzentren aufgebaut werden. Durch die vereinbarte enge Zusammenarbeit und Angebotsabstimmung werden sich die drei Fachhochschulen dieser Region ergänzen und sich nur in jenen Bereichen konkurrenzieren, wo ein gesunder Wettbewerb förderlich ist. So wie dies nun der Aargau auf seinem Gebiet plant, muss Solothurn die bereits eingeleitete Konzentration seiner Fachhochschule auf den Standort Olten zügig vollziehen. Der Bereich Soziales wird bereits in diesem Sommer von Solothurn nach Olten umziehen. Bildungs- und Kulturdirektorin Ruth Gisi hat den Fachhochschulrat beauftragt, die nötigen Planungen für die weitere Konzentration der Fachhochschule in Olten an die Hand zu nehmen. Insbesondere soll er das künftige Leistungsangebot der Solothurner Teilschule der FH Nordwestschweiz konkretisieren. Der Kantonsrat wird voraussichtlich noch in diesem Jahr entsprechende Beschlüsse fassen können.

Solothurn begrüsst die von den Bildungsdirektoren der Kantone AG, BS, BL und SO vereinbarten Schritte zur Entwicklung einer einheitlichen FH-Strategie für die Nordwestschweiz und zum Ausbau der Zusammenarbeit. Mit diesem pragmatischen Vorgehen geht die Nordwestschweiz die noch bestehenden Schwachpunkte des bisherigen - insgesamt aber erfolgreichen - Kooperationsmodells an: Der Kooperationsrat wird gestärkt und erhält zusätzliche Aufgaben und Kompetenzen, die Angebote der drei Fachhochschulen werden noch konsequenter aufeinander abgestimmt und nötigenfalls konzentriert, zukunftsträchtige Kompetenzfelder werden gemeinsam aufgebaut, die Nordwestschweiz tritt gegenüber dem Bund als Einheit auf, und auch der Auftritt am Markt wird abgestimmt. Es ist dies ein Bekenntnis zur Fachhochschule Nordwestschweiz, die sich aus den drei Teilschulen zusammensetzt, so wie dies von Solothurn von Anfang an angestrebt wurde. Von diesem verstärkten Zusammenschluss profitieren alle drei Fachhochschulen, ihre Position in der schweizerischen Bildungslandschaft wird damit klar gestärkt.