Meningokokken-Erkrankung in Biberist
21.03.2001 - Solothurn - Ein einjähriges Mädchen aus Biberist ist an einer Meningokokken-Meningitis (Hirnhautentzündung) erkrankt. Dem Kind geht es glücklicherweise wieder viel besser. Die Prophylaxe mit Antibiotika bei Kontaktpersonen wurde durchgeführt. Ein Zusammenhang mit der tödlich verlaufenen Meningokokken-Erkrankung in Grenchen besteht nicht. Das Gesundheitsamt ruft die Bevölkerung, insbesondere die Eltern, zur Wachsamkeit auf. Gegenwärtig ist eine generelle Impfung im Kanton Solothurn nicht gerechtfertigt.
Die typischen Zeichen einer Erkrankung mit Meningokokken sind: sehr rasch ansteigendes sehr hohes Fieber, sehr schlechter Allgemeinzustand, evtl. Erbrechen und Kopfschmerzen, Schläfrigkeit , Verwirrtheit, Berührungsempfindlichkeit, Lichtscheuheit, evtl. Nackensteife und evtl. Stecknadelkopf grosse Hautblutungen. Bei diesen Zeichen muss sich ein Kind oder Erwachsener unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben. Lieber ein Arztbesuch zuviel als einer zuwenig. Eltern sollen bei einem schlechten Allgemeinzustand des Kindes die Haut genau beobachten. Kleine Hautblutungen sind ein Alarmzeichen, und es gilt unverzüglich zu handeln.
Gemäss Auskunft der Ärzteschaft der Kinderklinik des Inselspitals ist das an Meningokokken Meningitis erkrankte Mädchen auf dem Weg zur Genesung und kann die Intensivpflegestation noch heute verlassen. Bei Personen, die in den letzten 10 Tagen während mehreren Stunden engen Kontakt mit dem Kind hatten, wurde eine Antibiotikaprophylaxe durch verschiedene Ärzte durchgeführt. Eine weitergehende Prophylaxe bei Personen, die zu den Eltern oder Bekannten des Mädchens Kontakt hatten, ist nicht angezeigt. Ein Zusammenhang mit der tödlich verlaufenen Meningokokken-Erkrankung in Grenchen besteht nicht.
In Absprache mit dem Bundesamt für Gesundheit empfiehlt das kantonale Gesundheitsamt zurzeit keine generelle Impfung. Eine Impfung ist sinnvoll, wenn die Meningokokken-Erkrankungen epidemisch auftreten. Der Kanton Solothurn ist von einer Epidemie weit entfernt und Gruppenausbrüche wurden nicht festgestellt. Impfungen im jetzigen Zeitpunkt würden dazu führen, dass sich die Bevölkerung in einer falschen Sicherheit fühlt, da die Impfung nicht zu 100% wirksam ist. Viel wichtiger ist zurzeit die Aufmerksamkeit der Eltern. Das Gesundheitsamt des Kantons Solothurn verfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit die Meningokokken-Erkrankungen im Kanton und wird bei einem epidemischen Ausbruch sofort die nötigen Schritte einleiten.