Berufsschulturnen - Regierung erstaunt über Bundesratsentscheid

17.05.2001 - Solothurn – Der Regierungsrat zeigt sich erstaunt darüber, dass der Bundesrat die Aufsichtsbeschwerde des Solothurnischen Turn- und Sportlehrerverbandes gegen den Beschluss des Kantonsrates, das Lehrlingsturnen an den Berufsschulen in Solothurn und Grenchen zu sistieren, gutheisst. Insbesondere erstaunt dieser Entscheid, weil der Bundesrat dabei selber zugibt, dass die Verwirklichung des Turnunterrichts an den Berufsschulen gesamtschweizerisch nur gerade zwischen 65 und 70 Prozent liegt.

Solothurn gehört zu den Kantonen, die rasch und bundestreu das Lehrlingsturnen flächendeckend eingeführt haben. Aus finanziellen und pädagogischen Gründen sistierte der Kantonsrat im letzten Jahr das Lehrlingsturnen in Solothurn und Grenchen, bis bessere Lösungen gefunden sind. Nachdem die Turnhallen in Schulnähe fehlen, wird die Sistierung nur durch den Bau neuer Turnhallen mit Investitionen von einigen Millionen Franken aufgehoben werden können.

Gemäss den Erwägungen des Bundesrates müsste seit 1986 das Lehrlingsturnen gesamtschweizerisch zu 100 Prozent eingeführt sein. Nachdem der Bundesrat nun seit 15 Jahren in Sachen Umsetzung der fehlenden 30 - 35 Prozent des Lehrlingsturnens untätig geblieben ist, erstaunt der vorliegende Entscheid.

Trotzdem wird der Regierungsrat selbstverständlich die seit längerem laufenden Abklärungen zum Problem der fehlenden Turnhallen in Schulnähe weiterführen.

Eine Lösung per 1. August 2001, wie im Beschluss des Bundesrates gefordert, ist für den Regierungsrat hingegen nicht realisierbar.