100'000 Franken für Entwicklungshilfeprojekte

28.11.2001 - Solothurn - Der Regierungsrat hat 100'000 Franken für vier ausländische Entwicklungshilfeprojekte sowie ein inländisches Vorhaben gesprochen. Berücksichtigung fanden die Projekte "Universität der Kasayi-Region, Kananga, Kongo", das Kinder– und Waisenheim in Augustów (Polen), das Projekt zum Bau einer Käserei in Rumänien, das Projekt "Burkina Faso – Förderungsprogramm für junge Frauen" und schliesslich das Vorhaben zur Sanierung eines Daches und Anschluss eines Bauernhauses an die ARA im Kanton Bern.

Die Universität der Kasayi-Region bildet junge Menschen aus, um sie zu befähigen, die grossen Probleme lösen zu helfen, mit denen die afrikanische Bevölkerung im Alltag konfrontiert ist. Bereits in den drei letzten Jahren wurde diese wichtige Bildungsstätte unterstützt. Nun geht es darum, die vorhandene Bibliothek der Universität mit den wichtigsten Lehrbüchern auszurüsten. Im Sinne einer Fortsetzung der begonnenen Hilfsaktion unterstützt der Kanton dieses Projekt im 2001 mit 15'000 Franken. Persönliche Beziehungen zum polnischen Pfarrer Marian Miklaszewski von Himmelried führten zur Gründung einer Patenschaft für ein Kinder- und Waisenheim in Augustów, Polen, in dem 150 Kinder aufgenommen werden können. Frauen und Männer des Bezirks Thierstein und des angrenzenden Laufentals tragen gemeinsam die Idee dieser Patenschaft, die unter der Schirmherrschaft des verstorbenen Bischofs Anton Hänggi stand. Mitglieder der Patenschaft leisten im Heim Frondienst. Das Projekt wird mit 5'000 Franken unterstützt.

Seit elf Jahren schon unterstützen weite Kreise der Gemeinde Luterbach unter der Führung der Primarschule Luterbach die Bewohner der rumänischen Gemeinde Valea Strâmba. Was mit der Lieferung von Lebensmitteln, Spielsachen und weiteren Gegenständen des täglichen Lebens begann, entwickelte sich zu einem nicht alltäglichen Projekt, das vom grossen Engagement der Beteiligten getragen wird. Einzelne Teile dieses Projektes wurden zusammen mit der Dorfbevölkerung vor Ort entwickelt. In jüngster Zeit erwies es sich, dass der Bau einer leistungsfähigen Käserei ein weiterer Schritt zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Dorfbevölkerung darstellt. Bereits wurden dafür geeignete junge Menschen in der Schweiz als Käser ausgebildet. Der Bau der Käserei überschreitet die Mittel der Initianten aus Luterbach, obwohl das Projekt auf eine Dauer von drei bis vier Jahren ausgerichtet ist und weitestgehend durch die Dorfbewohner umgesetzt wird. In einer ersten Tranche beteiligt sich der Kanton Solothurn mit 43'000 Franken an diesem vielversprechenden Projekt.
Der in der Sahelzone gelegene Staat Burkina Faso liegt auf Rang 172 von 174 Ländern im Index der menschlichen Entwicklung, den das Entwicklungsprogramm der Vereinigten Staaten jährlich veröffentlicht. Besonders betroffen von der grossen Armut sind die Frauen. Mit einem speziellen und vielseitigen Förderprogramm, dessen Inhalte sich an junge Frauen richtet, will das Schweizerische Arbeiter Hilfswerk SAH den Zugang der Betroffenen zur Bildung, zu den Arbeitsmärkten aber auch zu kommerziellen Strukturen wie Sparkassen erleichtern. Der Kanton unterstützt dieses Projekt mit 25‘000 Franken. In abgelegener Gegend des Bernbietes bewirtschaften Mutter und Tochter ihren Hof. Die Mutter arbeitet als Bäckerin/Konditorin. Die Tochter ist gelernte Landwirtin und sieht ihre Lebensaufgabe in der Arbeit auf dem Hof und in der Betreuung von Pflegekindern.

In den vergangenen Jahren mussten die beiden Frauen viel Geld in ihren Hof investieren: die Jauchegrube musste den Erfordernissen angepasst, der Heustock und das Hausdach saniert werden. Nun steht die Sanierung des Stöckli-Daches an und der Hof muss der ARA angeschlossen werden. Beide Vorhaben sind für die Finanzkraft der beiden Frauen zu gross. Der Kanton Solothurn leistet einen Beitrag von 12'000 Franken.