Kunstpreis für Therese Affolter
12.10.2001 - Solothurn – Der Regierungsrat hat der in Olten geborenen Schauspielerin Therese Affolter (50, Berlin) den mit 20'000 Franken dotierten Kunstpreis des Kantons Solothurn zugesprochen. Acht weitere Kulturschaffende werden mit dem Kulturpreis ausgezeichnet. Mit je einem Anerkennungspreis würdigt der Regierungsrat zudem den Verein Einsatz Freiwilliger in der Gesellschaft / Entlastungsdienst für Familien mit Behinderten (EFG/ED) und den Katholischen Kirchenchor Aeschi mit seinem Leiter Hermann Gehrig. Die Übergabefeier findet am Montag, 12. November 2001, in Schönenwerd statt.
In seiner Kurzbegründung zur Auszeichnung von Therese Affolter hält das antragstellende Kantonale Kuratorium für Kulturförderung u.a. fest, dass mit diesem Kunstpreis eine der vielseitigsten und wandlungsfähigsten Schauspielerinnen des deutschen Sprachraumes gewürdigt wird. Nach Abschluss des Schauspielstudiums in Wien wurde sie 1974 von Claus Peymann an das Württembergische Staatstheater Stuttgart geholt. Die Wanderjahre führten Therese Affolter ans Schauspielhaus Hamburg (1980-82) zu Nils-Peter Rudolph, ans Residenztheater München (1982-84) zu Frank Baumbauer und zu Jürgen Flimm (1984-87), zuerst in Köln, anschliessend ans Thalia Theater Hamburg. 1987 war sie bei George Tabori engagiert, der damals im Wiener Schauspielhaus das Theater "Der Kreis" leitete. Claus Peymann holte sie ans Burgtheater, wo sie bis 1999 fest engagiert war, dann ging sie wiederum unter Peymann ein Engagement am Berliner Ensemble ein. Therese Affolter hat an der Uraufführung im Februar 2000 die Rolle der Petra Kelly in Franz Xaver Kroetz' Stück «Das Ende der Paarung» gespielt und für ihre Leistung nur positive Kritiken erhalten.
Im Theater haben Therese Affolter immer wieder Brecht-Rollen begleitet. Daneben war sie auch im Film tätig. So spielte sie im Film «Stammheim», der 1986 mit dem Goldenen Bären prämiert wurde, die Rolle der Ulrike Meinhof.
Als Träger der mit je 10‘000 Franken dotierten Kulturpreise wurden bestimmt:
- Mike Müller, Olten: Preis für Schauspiel
- Percy Slanec, Solothurn: Preis für Malerei
- Marie-Theres Amici, Luzern (Schulen in Solothurn): Preis für Malerei
- Eva Szecsödy, Trimbach: Preis für künstlerisches Schaffen
- Frauenchor "CoroDonne", Solothurn: Preis für Musik
- Norbert Lehmann, Fulenbach: Preis für Musik
- Walter Imber, Günsberg: Preis für Fotografie
- Franco Supino, Solothurn: Preis für Literatur
In Ergänzung dazu beschloss der Regierungsrat die Ausrichtung von zwei Anerkennungspreisen von je 10‘000 Franken an den Verein Einsatz Freiwilliger in der Gesellschaft / Entlastungsdienst für Familien mit Behinderten (EFG/ED) und den Katholischen Kirchenchor Aeschi mit seinem Leiter Hermann Gehrig.