Schweizer Premiere - Therapiezentrum «im Schache» ist ISO-zertifiziert

28.08.2002 - Solothurn - Als erste Schweizer Institution im Straf- und Massnahmenvollzug ist das Therapiezentrum «im Schache» in Deitingen durch die Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme (SQS) in seiner Gesamtheit ISO-zertifiziert worden.
Mit der Zertifizierung habe eine intensive und gut drei Jahre dauernde Vorarbeit abgeschlossen werden können, betonte Heinz Brunner, Direktor des Therapiezentrum «im Schache».
Rudolf Tschachtli, Chef des Amtes für öffentliche Sicherheit, misst der künftigen Qualitätssicherung dieser Institution eine besondere Bedeutung bei: «Der Betrieb des TZ «im Schache» wurde in den vergangenen drei Jahren immer wieder in Frage gestellt. Die Zertifizierung ist nun Baustein, Referenz und Verpflichtung für die künftige Aufgabe.»
Durch die Einführung eines integrierten Qualitätsmanagementssystems, erklärte Adrian Burkhardt, Lead Auditor von SQS (Zollikofen), habe sich das TZ «im Schache» positioniert. «Die Institution überlässt die Qualität nicht dem Zufall, sondern legt Wert auf Effektivität, Effizienz und Professionalität.» Burkhardt weiter: «Im Gegensatz zu industriell erbrachten Leistungen, war es in der Entwicklung des Systems eine ganz besondere Herausforderung, therapeutische und pädagogische Prozesse zu definieren.»
Ende 2001 hat sich das Konkordat für den Straf- und Massnahmenvollzugs der Kantone der Nordwest- und Innerschweiz für eine Neuausrichtung des Angebots des TZ «im Schache» ausgesprochen. In unmittelbarer Zukunft sollen nach Auffassung des Konkordates – zunächst neben, dann anstelle der bisherigen Klientel – Personen nach Artikel 43 des Strafgesetzbuches (psychisch kranke und abnorme Täter) aufgenommen werden.
Im Frühherbst dieses Jahres wird die Regierung eine entsprechende Vorlage dem Kantonsrat unterbreiten. Diese beinhaltet unter anderem auch eine Zusammenlegung der Strafanstalt «Schöngrün» und des TZ «im Schache» mit Standort in Deitingen. Diese Massnahme, betonte der Regierungsrat in seinem Beschluss vom Februar dieses Jahres, gelte als zukunftssicher, investitionsoptimierend und beinhalte betriebswirtschaftliche Synergiegewinne.
Die künftige Anstalt, die 2007 ihren Betrieb aufnehmen soll, würde 60 Plätze für den Strafvollzug und 30 für den Massnahmenvollzug (inklusive eine Interventionsabteilung) umfassen und rund 80 Mitarbeitenden eine Beschäftigung bieten.