Solothurn - erste Meningokokkenerkrankung in diesem Winter
21.01.2002 - Solothurn, 21. Januar 2002 - Dank raschem Handeln der Eltern und intensiver medizinischer Betreuung überstand ein bald dreijähriger Knabe eine invasive Meningokokkenerkrankung. (Meningokokken-Bakterien verursachen lebensgefährliche Krankheitsbilder wie Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen) Während der Wintermonate häufen sich diese Erkrankungen. Bei schwerem Krankheitsgefühl, sich rasch verschlechterndem Allgemeinzustand, roten oder schwarzen Hautflecken oder heftigen Kopf- und Gliederschmerzen muss sofort der Arzt aufgesucht werden. Das Gesundheitsamt des Kantons hat ein entsprechendes Merkblatt verfasst das beim Amt verlangt werden kann, oder auch im Internet abrufbar ist (www.gesundheitsamt.so.ch).
Der Knabe klagte am letzten Freitagabend über Unwohlsein, erbrach und hatte hohes Fieber. Am nächsten Morgen entdeckte seine Mutter dunkelrote Hautflecken. Unverzüglich suchte die Mutter eine Kinderärztin auf, die den Knaben umgehend ins Kinderspital einwies. Das Kind war den ganzen Samstag in einem kritischen Zustand und erholte sich dann im Verlaufe des Sonntags. Dank dem raschen Handeln der Eltern und intensiver medizinischer Betreuung überstand der Knabe die lebensgefährliche Erkrankung.
Die Meningokokken-Bakterien können lebensgefährliche Krankheitsbilder verursachen. Einerseits eine Hirnhautentzündung oder andererseits eine Blutvergiftung, d.h. eine Infektion des ganzen Körpers mit Meningokokken.
Die Symptome einer Meningokokkenerkrankung sind unterschiedlich: Allen gemeinsam ist ein schweres Krankheitsbild mit einem sich rasch verschlechternden Allgemeinzustand, heftigen Kopf- und Gliederschmerzen sowie Lichtscheuheit. Dazu kommen evtl. hohes Fieber, Erbrechen, Berührungsempfindlichkeit, Nackensteife, Bewusstseinstrübung oder rasch auftretende millimeter- bis zentimetergrosse rote oder schwarze Hautflecken.
Bei diesen Zeichen müssen sich Kinder oder Erwachsene unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben. Eltern müssen bei schlechtem Allgemeinzustand des Kindes die Haut genau beobachten. Kleine Hautblutungen sind ein Alarmzeichen. Eine Behandlung muss unverzüglich eingeleitet werden. Meningokokkenerkrankungen können behandelt werden, wenn sie früh erkannt werden. Gerade wenn sich eine Grippeepidemie im Land ausbreitet, ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder genau beobachten.
Bei Personen (Angehörige, Geschwister, Freunde etc.), die engen Kontakt mit einer erkrankten Person gehabt haben, wird eine Antibiotikaprophylaxe durchgeführt, um weitere Erkrankungen zu vermeiden.
Das Merkblatt des Gesundheitsamtes des Kantons Solothurn zu den Meningokokkenerkrankungen kann telefonisch unter der Nummer 032 627 93 61 oder per E-Mail unter hans.binz@ddi.so.ch bestellt werden. Es ist auch über Internet abrufbar. http://www.so.ch/di/Gesa/index.htmwww.gesundheitsamt.so.ch.