Kanton Solothurn

03.07.2002 - Solothurn - Mit der diesjährigen Bettagskollekte sollen nicht - wie in den Vorjahren - verschiedene kleinere Projekte unterstützt werden, sondern für einmal ein einziges kantonales Projekt. Mit der Kollekte soll der Start und der Aufbau einer kantonalen Kindesschutzstelle ermöglicht werden. Diese Stelle hat vor allem eine "Drehscheiben-Funktion", wie Notruftelefon, Erstberatung, Triage, Vermittlung von Notfallplatzierungen, Koordination der verschiedenen Dienste, Präventionsauftrag.

Die Problematik von Kindesmisshandlungen ist seit den 90iger Jahren verstärkt ins öffentliche Blickfeld gerückt. Dabei werden verschiedene Formen der Kindesmisshandlung unterschieden:

• die Vernachlässigung
• die seelische Misshandlung
• sexuelle/r Belästigung und Missbrauch
• physische Gewaltanwendung

Alle Formen – einzeln oder kombiniert – hindern das Kind in seiner Entwicklung. Es geht darum, im ganzen Kanton eine einzige Anlaufstelle zu schaffen, welche vor allem auch die bisherigen Angebote vernetzt: den freiwilligen Kindesschutz (soziale Beratungsstellen, medizinische Dienste, Platzierungsprojekte) und den gesetzlichen Kindesschutz (Wahrnehmungen von Lehrpersonen, Schulpsychologischer Dienst, Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst, Opferhilfe, Polizei, Jugendanwaltschaft, Vormundschaft).
 
Die Bettagskollekte wird seit 1873 jährlich im September durchgeführt: als äusseres Zeichen zum eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag.