Gemeindefinanzstatistik 2000 liegt vor

16.07.2002 - Solothurn – Die Zahlen der Gemeindefinanzstatistik 2000 bestätigen den positiven Trend der letzten Jahre für die Gesamtheit der Gemeinden: Der Selbstfinanzierungsgrad erreichte 149,5 Prozent und liegt damit 48,7 Prozentpunkte höher als im Jahre 1999. Dies ist wiederum durch die sehr tiefen Nettoinvestitionen (2000: 348 Fr./EW; 1999: 357 Fr./EW) zustande gekommen. Die Nettoverschuldung pro Kopf ist auf 1‘989 Franken gesunken. Diese und andere Informationen mehr können der neuesten Ausgabe der Gemeindefinanzstatistik, welche die Abteilung Finanzausgleich und Statistik des Amtes für Finanzen jährlich publiziert, entnommen werden.

Die Finanzstatistik 2000 der 126 Einwohnergemeinden – ein ideales Instrument zur Diskussion der Rechnung 2001 sowie der Finanzpläne in den Gemeinden – liegt nun vor. Die Datensammlung erweist sich als ideales Nachschlagewerk zur Ermittlung relevanter finanzwirtschaftlicher Kennzahlen und ermöglicht rasche Vergleichsmöglichkeiten zwischen den einzelnen Gemeinden und gibt einen Ueberblick zur finanziellen Entwicklung der "durchschnittlichen" Einwohnergemeinde der letzten Jahre.

Gemäss der Abteilung Statistik blieben die positiven Signale insgesamt in der neuen Berichtsperiode konstant. Die in der Vergangenheit vollzogenen Massnahmen schlagen sich in den vorliegenden Zahlen positiv nieder. Die im 1997 erkennbar gewordene Trendwende bei den ausgewiesenen Kennzahlen findet 1998 bis 2000 ihre Fortsetzung und zeigt unmissverständlich in die richtige Richtung.

Vielerorts ist die finanzielle Situation aber nach wie vor angespannt. Der absolute Verschuldungsgrad zwingt etliche Einwohnergemeinden nach der erfolgreich vollzogenen Ausgabenreduktion die bestehenden Defizite oder die angehäuften Bilanzfehlbeträge mit weiteren Massnahmen zu reduzieren. Die Finanzanalyse vor Ort ergibt im Einzelfall ein wesentlich positiveres - oder leider auch negativeres - Bild ab. Immerhin kann festgestellt werden, dass die Anzahl der mittelmässig verschuldeten Einwohnergemeinden zurückging. So weisen im Jahr 2000 weiterhin sechs Gemeinden (1999: 6; 1998: 9) eine Nettoschuld von über 5'000 Franken je Einwohner aus. 25 Gemeinden (1999: 29; 1998: 33) haben eine Nettoschuld von 3'000 bis 5'000 Franken je Einwohner. Über ein Nettovermögen verfügt im Jahr 2000 eine Gemeinde mehr als im Vorjahr, nämlich 20 Gemeinden.

Die zu den jeweiligen Kennzahlen in der Publikation angefügten Ranglisten der zehn best- und letztplatzierten Gemeinden erleichtern Quervergleiche zwischen den Gemeinden. Zudem wird die Spannweite der Werte der ausgewiesenen Kennzahlen ersichtlich. Wesentlich erscheint in diesem Zusammenhang die Feststellung, dass die markanten Unterschiede innerhalb des Kantons nicht regional verortet werden können. Sie verteilen sich gleichmässig über das ganze Kantonsgebiet.

Mit der "Gemeindefinanzstatistik 2000" sollen neben Behördenvertretern und Politikern alle Personen, die sich für die Entwicklung der öffentlichen Finanzen interessieren, angesprochen werden. Die Aktualität der vorliegenden Schrift ergibt sich vor allem durch die seitens des Staates und der Gemeinwesen zur Diskussion anstehenden zusätzlichen Sanierungsbemühungen der öffentlichen Haushalte. Mit der Datensammlung soll allen an den Entscheidungsprozessen Beteiligten eine gute Informationsgrundlage zur Verfügung gestellt werden, damit einer optimalen Weichenstellung für die Zukunft nichts im Wege steht.

Mit dieser Ausgabe wird die Reihe F mit insgeamt 12 Jahresausgaben abgeschlossen. Ab 2003 ist im Zuge des Projektes "Neue Finanzstatistik Einwohnergemeinde" und aufgrund der Möglichkeiten von Internet eine Neukonzeption dieser Reihe vorgesehen.

Die Publikation mit detaillierten Angaben zur Finanzlage der Gemeinden kann zum Preis von 32 Franken bezogen werden bei: Finanzdepartement, Amt für Finanzen, Abt. Finanzausgleich und Statistik, Rathaus, 4509 Solothurn, Tel. 032 627 20 66, e-mail: peter.rytz@fd.so.ch