"Lernen durch Erleben" - Verkehrssinnbildung an den Oberstufen
13.06.2002 - Solothurn – Während der nächsten drei Wochen ist das Team "Lernen durch Erleben" unterwegs, um an den Oberstufenschulen von Derendingen, Deitingen, Oensingen, Egerkingen, Matzendorf und Gretzenbach den Schülern Risiken und Chancen im Strassenverkehr bewusst zu machen. Dabei erhalten die Schüler von Fachleuten wertvolle Tipps für ihr eigenes und sicheres Verhalten im Strassenverkehr.
In einem Turnus von drei Jahren wird jede Oberstufenschule einmal besucht, so dass alle Schüler einmal während ihrer Oberstufenzeit die Chance haben, am Projekt Lernen durch Erleben teilzunehmen.
Unfälle ereignen sich nicht, sie werden verursacht – von Menschen. Aufgrund dieser Erkenntnis macht das Instruktorenteam (zwei Fahrlehrer, zwei Angehörige der Kantonspolizei, ein Motorradfachmann und ein Oberstufenlehrer) den Schülern die wichtigsten Gefahren, denen Zweiradfahrer, Fussgänger und Skater im Strassenverkehr ausgesetzt sind bewusst. Die jugendlichen Verkehrsteilnehmer erleben dabei nicht eine frontale Instruktion. Vielmehr wird aufgezeigt, dass nur ein partnerschaftliches Miteinander zur Verbesserung der Sicherheit im Strassenverkehr führt, zum Wohle aller Verkehrsteilnehmer. Denn jedes Todesopfer im Verkehr ist eines zuviel!
An drei Posten setzen sich die Jugendlichen mit Themen auseinander wie
- Verkehrsinnbildung und Aggression im Strassenverkehr
- Geschwindigkeit und Anhaltestrecke von verschiedenen Fahrzeugen
- toter Winkel von Personenwagen und Lastwagen aus dem Blickwinkel des Fahrers.
Ausserdem kann der Aufprall des Gurtschlittens mit einer Geschwindigkeit von zwölf Stundenkilometern auf ein stehendes Hindernis als Passagier live erlebt werden. Bremsübungen mit dem eigenen Fahrzeug (Velo, Mofa oder Inlineskates), die Demonstration von richtigem Bremsen mit einem Roller (Kat F) und eine Vorführung über sinnvolle Bekleidungen und die Wirksamkeit von Helmen runden das Programm ab.
Das erfahrene Instruktorenteam gibt zu jedem Thema wertvolle Tipps und versucht auch die persönlichen Erlebnisse der Teilnehmenden zu thematisieren.
Zur Geschichte des Projekts "Lernen durch Erleben"
Im Jahre 1990 kamen initiative Mitglieder der TCS Sektion Solothurn zur Erkenntnis, dass auf der Oberstufe der Volksschule der Verkehrunterricht nicht nur theoretisch stattfinden dürfe. Unter der Leitung von René Ingold, Bellach, machte sich eine Arbeitgruppe ans Werk und präsentierte vier Jahre später ein Konzept, das als wegweisend für den Verkehrsunterricht bezeichnet werden kann.
1995 schenkte der TCS der Kantonspolizei einen Anhänger, mit dessen Inhalt ein Verkehrsparcours, zugeschnitten für jugendliche Verkehrsteilnehmer, aufgestellt werden kann.
Mit diesem Projekt hat der TCS Pionierarbeit für die Sicherheit der jugendlichen Verkehrsteilnehmer geleistet. Ein lebendiges Projekt, dass den Schülerinnen und Schülern- stufen- und situationsgerecht- verantwortungsvolles Handeln im täglichen Verkehr bewusst macht.