Neue Fachstelle für gewaltbetroffene Menschen geschaffen
20.03.2002 - Solothurn – Das Amt für Gemeinden und soziale Sicherheit (AGS) hat eine neue Fachstelle für gewaltbetroffene Menschen geschaffen. Ab April bietet diese Fachstelle ihre Dienstleistungen wie Beratung, Unterstützung und nötigenfalls Unterbringung sowie Betreuung an. In der Regel sind Frauen mit ihren Kindern davon betroffen.
Von häuslicher Gewalt betroffene Personen können sich im Kanton Solothurn weiterhin an eine Fachstelle wenden. Einzelfallgerecht berät die Fachstelle für gewaltbetroffene Menschen die Hilfesuchenden, bietet Frauen in einer Vertragsinstitution im Kanton Solothurn Unterkunft an und betreut sie dort oder sorgt für die Unterbringung und Betreuung in einem ausserkantonalen Frauenhaus.
Das Konzept der Fachstelle für gewaltbetroffene Menschen enthält neben diesen Einzelfallbetreuungen auch die enge Zusammenarbeit mit weiteren Stellen, so der Polizei, den Sozial- und Familienberatungsstellen und der departementalen Opferhilfestelle. Ebenfalls steht für gewaltbetroffene Frauen die interkantonale Zusammenarbeit mit Frauenhäusern im Vordergrund. Weiter sollen im rechtlichen Bereich die Grundlagen geschaffen werden, damit gewaltausübende Personen - in der Regel Männer - härter angefasst und im Umfang von rund 8 - 10 Tagen in polizeilichen Gewahrsam genommen oder psychiatrisch begutachtet werden können. Sofern finanzierbar soll längerfristig eine eigene zugemietete Unterkunft mit Betreuung die heutigen Unterbringungsmöglichkeiten ergänzen.
Die Fachstelle für gewaltbetroffene Menschen ist als Gruppe der Abteilung soziale Dienste und Vormundschaft im Amt für Gemeinden und soziale Sicherheit (AGS) konzipiert. Sie wird vorerst von zwei Sozialfachfrauen betreut, welche ihre Erfahrung im bisherigen Projekt AIDA aufgebaut haben und begleitet vom amtsinternen Rechtsdienst (Fachbereich Opferhilfe) und der Administration. Mittelfristig soll wieder eine private Trägerschaft mit der Leistungserbringung beauftragt werden.
Erreichbar ist die Fachstelle für gewaltbetroffene Menschen unter der Nummer 032 627 23 96. Frauen in Not können sich als zusätzliche Dienstleistung nicht nur während "Bürozeiten", sondern täglich während 24-Stunden an diese Nummer wenden: die Anrufe werden nachts und an den Wochenenden an ein Frauenhaus mit 24-Stunden Erreichbarkeit umgeleitet.