A5-Auswirkungen - Verkehr hat sich eingependelt
17.05.2002 - Solothurn – Die Langzeitmessungen in der ersten Maiwoche zeigen gegenüber den ersten Stichproben ein leicht verändertes Verkehrsaufkommen. Nach wie vor stark belastet sind die beiden Aareübergänge Röti- und Wengibrücke Der Entlastungseffekt der A5 beträgt für die beiden Brücken keine zehn Prozent! Erstmals liegen auch Zahlen für die A5 vor.
Ein Vergleich, der kurz nach der Eröffnung der A5 stichprobenweise erhobenen Auswirkungen auf den Verkehr im Raum Solothurn mit den neusten Erhebungen, lässt auf ein leicht verändertes Verhalten der Verkehrsteilnehmer schliessen: Die Überlastungen der Bürenstrasse und Wengibrücke, welche nach der Eröffnung der A5 auftraten, haben dazu geführt, dass wieder vermehrt der Anschluss Zuchwil, über die Luzernstrasse und Rötibrücke, gesucht wird. Diese Verkehrsumlagerung erstaunt nicht und entspricht den Erfahrungen bei anderen Autobahneröffnungen: Jeder Verkehrsteilnehmer sucht den für seine Bedürfnisse idealsten Weg und nimmt - sofern er kann - für kürzere Fahrzeiten und die Umfahrung von Staus auch längere Wege in Kauf.
Für die Abstimmung vom kommenden 2. Juni - die Finanzierung der Entlastungsprojekte in Solothurn und Olten - kann eine wichtige Feststellung gemacht werden: Die beiden Aareübergänge, Röti- und Wengibrücke, werden durch die A5 insgesamt um weniger als zehn Prozent pro Tag entlastet. Daher ist eine Schliessung der Wengibrücke ohne Alternative nicht möglich. Der Verkehr auf der Rötibrücke würde vollends zusammenbrechen.
Die Erhebung auf der Bielstrasse, auf der Höhe der Garage Hess in Bellach, zeigt eine Verkehrsabnahme von fast 40 %. Benutzten an Spitzentagen über 20'000 Fahrzeuge die Bielstrasse, sind es heute noch 12'000. Der Schwerverkehr verzeichnet hier zeitweise einen markanten Rückgang von gegen 60 %!
Das Verkehrsaufkommen auf der alten A5, nach der Verzweigung Luterbach, ist mit der Eröffnung des neuen Abschnittes von 21'500 auf 28'000 Fahrzeuge und damit um 30 % angestiegen. Dies lässt auf eine grossräumige Verkehrsumlagerung schliessen. Gleichzeitig wird in Kirchberg ein Rückgang der Verkehrsfrequenzen von über 3'000 Fahrzeugen pro Tag festgestellt. Offensichtlich benutzen heute Verkehrsteilnehmer die A5, welche früher ihren Weg in die Westschweiz über Schönbühl-Lyss respektive Forsthaus-Kerzers suchten.
Aber auch in Feldbrunnen sind die Verkehrsbelastungen um ca. 1'500 Fahrzeuge pro Tag geringer. Dies als Folge des flüssigeren Verkehrsflusses von der Ausfahrt Zuchwil über den Bahnhofplatz.
Die Neubaustrecke der A5, zwischen dem Anschluss Solothurn-West und Grenchen, weist einen durchschnittlichen täglichen Verkehr von 17'000 Fahrzeugen auf. Der Lastwagenverkehr beträgt 10 %.
In Zuchwil (Langfeldstrasse) und Biberist (Enge) sind keine nennenswerten Verkehrsbelastungsänderungen eingetreten.
Mit diesen zweiten Zählungen wurden die Aussagen der Modellberechnungen - solche wurden für Solothurn und Olten erstellt - erhärtet. Damit kann auch die zukünftige Wirkung der Entlastung West mit grosser Sicherheit bestätigt werden: Die am stärksten unter dem Verkehr leidenden Strassenzüge wie Luzernstrasse, Dornacherstrasse, Wengistrasse, Werkhof- und Bielstrasse werden erst durch die Entlastung West entlastet. Eine Schliessung der Wengibrücke ist jedoch ohne neue Westumfahrung nicht möglich.