Am 14. November ist Tochtertag - alle machen mit
23.10.2002 - Solothurn – Der kommende 14. November soll zum Tochtertag werden. Mädchen von der 4. bis zur 9. Schulklasse sollen am 14. November ihren Vater oder eine andere männliche Bezugsperson, ihre Mutter oder Bekannte einen Tag lang an ihrem Arbeitsplatz begleiten. Der Tochtertag soll jungen Frauen den Einblick in Berufe und Arbeitsfelder ermöglichen, die sie meist nicht kennen. Er soll in den Familien die vertiefte Auseinandersetzung mit der Berufswahl von jungen Frauen anregen und das Selbstvertrauen von Mädchen dadurch fördern, dass dieser Tag eigens für sie reserviert ist. Der Solothurner Tochtertag steht unter dem Patronat von Bildungs- und Kulturdirektorin Ruth Gisi. Selbstverständlich macht die ganze Verwaltung mit.
Der Tochtertag will Mädchen ermutigen, sich für den Beruf zu entscheiden, der wirklich zu ihnen passt – unabhängig davon, ob dies ein so genannter Frauen – oder Männerberuf ist! Mit der aktiven Lancierung des Tochtertages signalisiert der Kanton Solothurn seine offene und zukunftsgerichtete Haltung bezüglich der Ausbildung und Förderung von jungen Frauen.
Drei von vier Mädchen wählen typische Frauenberufe
Drei von vier Mädchen, die eine Berufslehre machen, wählen aus den Bereichen Büro, Verkauf, Körper- und Gesundheitspflege. Sie nutzen also das breite Angebot möglicher Berufsausbildungen weit weniger als Knaben, obwohl eine berufliche Zukunft für sie ebenso wichtig ist. So gehen sie an vielen spannenden Berufen vorbei, unter anderem, weil sie nie die Gelegenheit hatten, diese kennen zu lernen.
Was diese Mädchen nicht realisieren: Viele Betriebe sind sehr daran interessiert, dass junge Frauen in so genannte Männerberufe einsteigen. Entsprechend wohlwollend und aktiv haben bereits auch letztes Jahr viele Betriebe den Tochtertag durchgeführt. Der Tochtertag ist, wie es der Name ganz klar sagt, ein Tag für Mädchen. Da der Tochtertag den Mädchen eine offenere Berufswahl und ein gestärktes Selbstvertrauen ermöglichen will, soll dieser «Schnuppertag» in der Arbeitswelt auch den Mädchen vorbehalten bleiben. Gerade die Tatsache, dass die Mädchen einen eigenen Tag erhalten, motiviert sie sehr, das zeigen die Erfahrungen und die Auswertungen des letztjährigen Tochtertages.
Mädchen und Buben sind verschieden
Mädchen und Buben sind verschieden, haben auch unterschiedliche Bedürfnisse und Ansprüche. Beide brauchen auf ihrem Weg zu einem zufriedenen Erwachsenenleben Unterstützung, wenn auch nicht überall die gleiche. Mit dem Tochtertag wird diesem Umstand Rechnung getragen, indem Mädchen und Buben an diesem Tag getrennte Wege gehen. Mädchen begleiten eine Bezugsperson am Arbeitsplatz, Buben verbringen einen Tag in der Schule unter sich – mit Themen die sie speziell interessieren. Die Erfahrung zeigt, dass diese "Bubentage" von allen Beteiligten sehr geschätzt werden, und die Buben die "mädchenfreie" Zeit auch sehr geniessen.
Kanton Solothurn macht mit!
Der Regierungsrat hat beschlossen, dass sich die gesamte Verwaltung am diesjährigen Tochtertag beteiligt. Mit der aktiven Lancierung des Tochtertages signalisiert sie ihre offene und zukunftsgerichtete Haltung bezüglich der Ausbildung und Förderung von jungen Frauen.
Letztes Jahr wurde der Tochtertag von «16+», dem Lehrstellenprojekt der Schweizerischen Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten, zum ersten Mal mit grossem Erfolg durchgeführt. Der Tochtertag soll institutionalisiert werden und künftig jedes Jahr stattfinden – wie in anderen Ländern. Der Termin ist jeweils auf den zweiten Donnerstag im November festgelegt, dieses Jahr also auf den 14. November.
Im Kanton Solothurn wird der Tochtertag im Rahmen des Lehrstellenprojektes «Berufe haben kein Geschlecht» durch das Amt für Berufsbildung und Berufsberatung organisiert. Von hier aus werden Schulen und Betriebe informiert und mit den Informationsmaterial von «16+» bedient. Auf der Homepage http://www.abb.so.ch sind Betriebe die am diesjährigen Tochtertag teilnehmen aufgelistet.
Auch dieses Jahr können Mädchen an einem Wettbewerb von «16+» mitmachen. Einsendeschluss ist dieses Jahr bereits der 7. November, so wissen die glücklichen Gewinnerinnen bereits am Tochtertag ob sie einen Hauptpreis, oder einen Trostpreis gewonnen haben.
Weitere Informationen zum ersten und zum kommenden Tochtertag sowie das Teilnahmeformular für den Wettbewerb finden sich unter www.tochtertag.ch
Infoblätter für Mädchen, Betriebe, Lehrerinnen und Lehrer, Väter und Mütter ebenfalls im Internet oder bei:
16+ Lehrstellenprojekt der Schweizerischen Konferenz der Gleichstellungs-beauftragten, Wilhelmstrasse 6, 8005 Zürich,
Tel. 01 271 44 90, Fax 01 271 44 91, tochtertag@16plus.ch,
http://www.16plus.ch
Information: Projektleiterin «Berufe haben kein Geschlecht», Amt für Berufsbildung und Berufsberatung http://www.abb.so.ch , Bielstrasse 102, 4500 Solothurn, Tel. 032 627 28 77, petra.dietle@dbk.so.ch