Solothurn - Arbeitslosenquote auf 2.7 Prozent gestiegen

07.10.2002 - Solothurn – Die Zahl der Stellensuchenden im Kanton Solothurn stieg im Monat September 2002 von 5217 auf 5693, was eine Zunahme der Stellensuchendenquote von 4.3% auf 4.7% bedeutet. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich gegenüber dem Vormonat von 3017 auf 3293. Die Arbeitslosenquote nahm entsprechend von 2.5% auf 2.7% zu. Diese neusten Arbeitsmarktzahlen bestätigen, was aufgrund der verschiedenen Ankündigungen von Entlassungen in der Region befürchtet werden musste. Mit über 700 Neuanmeldungen hatten die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren RAV im September einen der grössten Zuströme der letzten Jahre zu bewältigen. Auffallend ist, dass in den letzten Monaten die Gruppen der Männer und Schweizer, aber auch jene der besser Qualifizierten anteilmässig zugenommen haben.

Regionen
Sämtliche Regionen mussten im Berichtsmonat einen Anstieg der Arbeitslosenquote hinnehmen. Mit Ausnahme der Region Olten (Quote von 2.2% auf 2.3%) ergaben sich überall deutliche Veränderungen. In Solothurn stieg die Quote von 3% auf 3.4%, in Grenchen von 3% auf 3.3% und in Thierstein/Dorneck von 1.3% auf 1.6%. Mit einem Plus von einem halben Prozentpunkt auf 2.4% registrierte die Statistik für die Region Thal den höchsten Anstieg im Berichtsmonat.

Mehr Männer
Ein überwiegender Anteil des Anstiegs der Stellensuchenden stammt von der Gruppe der Männer, welche sich von 2856 auf 3172 veränderte. Bei den Frauen fiel der Zuwachs von 2361 auf 2521 deutlich geringer aus. Der Frauenanteil sank deshalb zum wiederholten Mal von 45.3% auf 44.3% (Vorjahresmonat 50.1%).

Mehr Schweizer
Die Gruppe der stellensuchenden Schweizer wächst nach wie vor schneller als jene der Ausländer. Mit den 279 neu registrierten Personen zählen die Schweizer nun 3039, während sich der Bestand der ausländischen Stellensuchenden um 197 auf 2654 ausdehnte. Der Ausländeranteil sank entsprechend von 47.1% auf 46.6% (Vorjahresmonat 51.6%).

Altersklassen
Der Anstieg der Stellensuchendenzahl im September verteilte sich gleichmässig auf alle Altersklassen. Mit einem halben Prozentpunkt war die Zunahme bei den 20- bis 29-Jährigen am stärksten (neu bei 4.9%) und mit drei Zehntelpunkten bei den 30- bis 39-Jährigen am schwächsten (neu bei 5.2%). Die restlichen Klassen verzeichneten ein Plus von vier Zehntelpunkten. Die neuen Quoten betragen 5.4% für die unter 20-Jährigen, 4.5% für die 40- bis 49-Jährigen, 4% für die 50- bis 59-Jährigen und 3.6% für die über 60-Jährigen.

Berufsgruppen
Mit dem Konkurs der Bauunternehmung Meier + Jäggi AG erlebte die regionale Braubranche einen schwarzen Monat. Es überrascht deshalb nicht, dass die Stellensuchenden der Bauberufe um 50 Prozent zunahmen (von 209 auf 312). Ebenfalls eine überdurchschnittliche Zunahme verzeichneten die Zeichner und technischen Fachkräfte sowie die Heilbehandlung (von 206 auf 246 bzw. von 92 auf 110). Aber auch alle übrigen Berufsgruppen weisen deutlich höhere Bestände aus. In der Metallherstellung und –bearbeitung sowie den Büroberufen stieg die Zahl der Stellensuchenden von 504 auf 550 respektive von 683 auf 750. Vergleichsweise besser schnitten die Gruppen des Gastgewerbes und der Verkaufsberufe ab (von 621 auf 659 bzw. von 362 auf 370).

Mehr Anmeldungen
Nachdem die Anzahl der Neuanmeldungen im August um über 100 zugenommen hatte, vergrösserte sich diese Zahl im September erneut deutlich um einen Fünftel auf 721. Ebenfalls ungünstig verlief die Entwicklung bei den Abmeldungen, da sich in diesem Monat nur noch 410 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren abmeldeten (Vormonat 513). Dabei sank auch der Anteil der Personen, welche als Abmeldegrund einen Stellenantritt angaben, von 74% auf 61% (Vorjahresmonat 68%).