Meningokokken-Erkrankung in Grenchen
17.02.2003 - Solothurn – Eine 82-jährige Frau erkrankte am vergangenen Samstag an einer Meningokokken-Erkrankung. Mit hohem Fieber wurde sie von ihrer Tochter ins Spital Grenchen gebracht. Dank dem raschen Handeln der Tochter und der intensiven medizinischen Versorgung ist die Patientin glücklicherweise wieder auf dem Weg der Besserung. Meningokokken-Bakterien verursachen lebensgefährliche Krankheitsbilder wie Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen (Sepsis). Während der Wintermonate häufen sich diese Erkrankungen. Bei schwerem Krankheitsgefühl, sich rasch verschlechterndem Allgemeinzustand, roten oder schwarzen Hautflecken oder heftigen Kopf- und Gliederschmerzen muss sofort der Arzt aufgesucht werden. Das Gesundheitsamt des Kantons hat ein entsprechendes Merkblatt verfasst, das im Internet abrufbar ist (http://www.gesundheitsamt.so.ch).
Mit der Patientin aus Grenchen erkrankte diesen Winter zum zweiten Mal eine Person aus dem Kanton Solothurn an einer Meningokokken-Infektion. In den vergangenen 52 Wochen sind gemäss Statistik des Bundesamtes für Gesundheit gesamtschweizerisch 113 Fälle von Meningokokken-Erkrankungen gemeldet worden.
Die Meningokokken-Bakterien können lebensgefährliche Krankheitsbilder verursachen. Einerseits eine Hirnhautentzündung oder andererseits eine Blutvergiftung, d.h. eine Infektion des ganzen Körpers mit Meningokokken. Die Symptome einer Meningokokkenerkrankung sind unterschiedlich: Allen gemeinsam ist ein schweres Krankheitsbild mit einem sich rasch verschlechternden Allgemeinzustand, heftigen Kopf- und Gliederschmerzen sowie Lichtscheuheit. Dazu kommen evtl. hohes Fieber, Erbrechen, Berührungsempfindlichkeit, Nackensteife, Bewusstseinstrübung oder rasch auftretende millimeter- bis zentimetergrosse rote oder schwarze Hautflecken.
Bei diesen Zeichen müssen sich Kinder oder Erwachsene unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben. Eltern müssen bei schlechtem Allgemeinzustand des Kindes die Haut genau beobachten. Kleine Hautblutungen sind ein Alarmzeichen. Eine Behandlung muss unverzüglich eingeleitet werden. Meningokokkenerkrankungen können behandelt werden, wenn sie früh erkannt werden. Gerade wenn sich eine Grippeepidemie im Land ausbreitet, ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder genau beobachten.
Bei Personen (Angehörige, Geschwister, Freunde etc.), die engen Kontakt mit einer erkrankten Person gehabt haben, wird eine Antibiotikaprophylaxe durchgeführt, um weitere Erkrankungen zu vermeiden. Im vorliegenden Fall wurde diese in Absprache mit dem Kantonsarzt durch das Spital Grenchen durchgeführt.
Das Merkblatt des Gesundheitsamtes des Kantons Solothurn zu den Meningokokkenerkrankungen kann telefonisch unter der Nummer 032 627 93 61 oder per E-Mail unter hans.binz@ddi.so.ch bestellt werden. Es ist auch über Internet abrufbar (http://www.gesundheitsamt.so.ch.).