Kanton vergibt 2003 sieben Werkjahrbeiträge

15.01.2003 - Solothurn - Das Kantonale Kuratorium für Kulturförderung vergibt im Auftrag des Regierungsrates auch in diesem Jahr wiederum sieben Werkjahrbeiträge von je 18’000 Franken als Starthilfe an Kunstschaffende aus verschiedenen Fachbereichen. Die Übergabe findet am 27. März - im Rahmen einer öffentlichen Feier - auf Schloss Waldegg in Feldbrunnen-St. Niklaus statt.

Für das bisherige Schaffen, die aktuelle Arbeit, geplante neue Werke oder das ermöglichen von Studien, erhalten Kunstschaffende mit einem Bezug zum Kanton Solothurn seit 1985 Werkjahrbeiträge. Berücksichtigt werden Künstler, die im Kanton geboren und aufgewachsen sind, Bürger des Kantons sowie Kunstschaffende die im Kanton Solothurn wohnen und wirken.
Im Jahr 2003 erhalten die folgenden Kunstschaffenden einen Werkjahrbeitrag von je 18’000 Franken:

HOHL Claude


Bildender Künstler
geboren 1973 in Zürich
Bürger von Wolfhalden (AR)
3012 Bern, Engehaldestrasse 131

Der Ursprung der Laufbahn von Claude Hohl als freischaffender Künstler ist im Kanton Solothurn. Er fiel dem Fachausschuss für bildende Kunst und Architektur bereits vor einigen Jahren durch seine, in regelmässiger Folge an den kantonalen Jahresausstellungen, gezeigten Arbeiten auf. Zudem beteiligte er sich an Gruppenausstellungen und arbeitete im Zusammenhang mit dem Kunstprojekt Roomservice im Hotel Gerlafingerhof längere Zeit vor Ort. Dabei gelang es ihm, die Bevölkerung sowie Verantwortliche des Stahlwerks für seine Arbeit zu gewinnen. Sie unterstützten ihn bei seinen Recherchen. Hohl reflektiert vergangenes und aktuelles Zeitgeschehen, das er entweder mit den Mitteln der Fotografie oder der Malerei zu eigenständigen Kunstwerken transformiert.

KOLIBÀL Viktor


Bildender Künstler
geboren 1967 in Olten
Bürger von Balsthal
4057 Basel, Haltingerstrasse 93

Viktor Kolibàl besuchte nach seiner Lehre als Lüftungszeichner in Olten von 1991-96 die Schule für Gestaltung Basel. Er studierte unter anderem bei Hannah Villiger und Jürg Stäuble. Durch Arbeiten an Jahresausstellungen und an einer Gruppenausstellung, organisiert durch den Kunstverein Solothurn, stellte er sein Können in der Öffentlichkeit unter Beweis. Als freischaffender Künstler beherrscht er von der Fotografie, über die Bildhauerei, Malerei bis hin zur Performance und Filmkunst verschiedene Ausdrucksformen. Er verfügt über eine subjektive, eigenständige Bildsprache, die ihm eine intensive Auseinandersetzung mit Räumen, Licht und Architektur sowie anderen Themen ermöglicht.

TSCHANNEN "Guy" Christian


Bildender Künstler
geboren 1971 in Solothurn
Bürger von Rümligen (BE)
4500 Solothurn, Weissensteinstrasse 9

Nach seiner Ausbildung an der Höheren Fachklasse für Freie Kunst an der Hochschule für Gestaltung in Luzern von 1995 – 98 beteiligte sich "Guy" Christian Tschannen an zahlreichen Gruppenausstellungen unter anderem auch im Kanton Solothurn. 2002 weilte er für drei Monate eingeladen von Pro Helvetia als "artist in residence" in Cape Town, Südafrika. In seinen Arbeiten setzt er sich mit dem aktuellen Zeitgeschehen auseinander. Themen wie die Globalisierung, die digitale Vernetzung finden in seinen Werken einen eigenständigen künstlerischen Ausdruck. Die Schicht um Schicht mit Acrylfarbe aufgebauten Bilder haben einen dreidimensionalen Charakter und vermitteln die vielschichtige Wahrnehmung des jungen Kunstschaffenden.

VON ARB Tobias


Musiker
geboren 1973 in Neuendorf
Bürger von Neuendorf A-1160 Wien
Schellhammergasse 16

Schon in ganz jungen Jahren ist Tobias von Arb im elterlichen Haus mit der Musik vertraut gemacht worden. Als 6-jähriger unterrichtete ihn sein Vater am Klavier, mit 9 Jahren besuchte er den Violinunterricht und war in der Kantonsschulzeit Konzertmeister des Schülerorchesters. Seine solistischen Auftritte bestätigten schon damals seine hohe Begabung. Nach abgeschlossenen Studien in Klavier 1997 (Lehrdiplom mit Auszeichnung) und Abschluss des Chorleiterdiploms an der Musikakademie in Basel (1998) bildet sich Tobias von Arb in Wien an der Universität für Musik und Darstellende Kunst zum Kapellmeister aus. Im März 2001 hat er dort den ersten Studiengang mit dem Diplom abgeschlossen.

HOERNI Fabienne


Saxophonistin
geboren 1974 in Zofingen
Bürgerin von Niederneuenforn (TG)
4600 Olten, Rosengasse 19

Die Saxophonistin Fabienne Hoerni erreichte 2001 an der Jazzschule Basel ihr Diplom als Berufsmusikerin. Sie studierte bei Sacha Schönhaus, Daniel Blanc und Domenic Landolf. 1998 begann ihr Engagement in einer kubanischen Frauen Salsa Band unter anderem auch mit Auftritten am Jazzfestival in Montreux. Ihre Erfahrungen mit afro-kubanischer Musik vertiefte sie in der Zusammenarbeit mit dem renommierten Saxophonisten Tony Martinez. Zurzeit konzertiert Fabienne Hoerni mit dem Frauen Saxophonquartett "Lily Horn is Born" im In- und Ausland. Ein zweiter Schwerpunkt ist die Arbeit mit dem Bassisten Jeanpierre Schaller mit dem sie im Duo oder in einer Viererformation auftritt. Fabienne Hoernis Musik geht in die Tiefe. Sie spielt einen warmen, dunklen Sound konzentriert, kondensiert, motivisch und immer spannend.

WÜTHRICH Katharina


Tänzerin
geboren 1964 in Grenchen
Bürgerin von Trub (BE)
4057 Basel, Bläsiring 50

Von 1995 – 2000 bildete sich Katharina Wüthrich in Freiburg im Breisgau als Tänzerin aus. Sie beteiligte sich an verschiedenen Projekten unter anderem am Totentanz und Zwischenfälle. Sie ist Mitglied der companie spacemoov.com(p) Katharina Wüthrich experimentiert und forscht als Tänzerin in Raum und Zeit. Es ist ihr ein grosses Anliegen, den Tanz aus dem Studio an spezielle Orte zu bringen. In einigen Produktionen hat sie bereits gezeigt, was sie darunter versteht und weitere Ideen warten bei ihr darauf, in diesem Sinne verwirklicht zu werden. Die Contact Improvisation liegt ihr besonders am Herzen. Sie entsteht aus Bewegungsfluss, Wachheit des Augenblicks, Inspiration des Ortes und ist ein Abenteuer das sie gerne mit Tanzpartnern teilt.

JUD Brigitte


Jugendbuchautorin
geboren 1953 in Solothurn
Bürgerin von Schänis/Rufi (SG)
4557 Horriwil, Rainstrasse 17

Die 1953 in Solothurn geborene und heute in Horriwil lebende Brigitte Jud hat als ursprünglichen Beruf Kindergärtnerin gewählt. Ihre Erfahrungen als Mutter und Erzieherin machten sie zu einer Familienfachfrau und mit ihrer Begeisterung und Begabung fürs Schreiben ist sie seit 1995 auch daran, die Geschichten für die Jugend zu Papier zu bringen. Inzwischen erschienen von ihr 5 Jugendbücher. Ihre Sprache ist bei der Sache, scheinbar einfach, niemals oberflächlich dahinplätschernd oder holprig. Die Themen sind aus dem Leben der jungen Leser und Leserinnen gegriffen und werden von diesen als die ihren anerkannt. Sie wirkt nicht moralisierend; Fragen, die junge Menschen bewegen, gestalten ganz selbstverständlich ihre Geschichten.