Solothurn - Aarestrom als Auftakt zum UNO-Jahr des Wassers
23.01.2003 - Solothurn – Am 1. Januar 2003 hat auch im Kanton Solothurn das UNO-Jahr des Wassers begonnen. Erster Höhepunkt ist der weltweite Tag des Wassers am 22. März. Das Amt für Umwelt stellt auf diesen Zeitpunkt allen Haushaltungen im Kanton einen Kalender zu, der sich ganz dem Thema Wasser widmet. Dieser Kalender informiert dabei auch über Veranstaltungen im Kanton, die unter dem Patronat von Regierungsrat Walter Straumann zum UNO-Jahr des Wassers durchgeführt werden. Zwei Verwaltungsgebäude des Bau- und Justizdepartements, der Rötihof und der Greibenhof in Solothurn, werden neu mit "aarestrom" versorgt. Damit unterstreicht der Kanton die Bedeutung, die er den erneuerbaren Energien beimisst.
Die 87. Vollversammlung der Vereinten Nationen vom Dezember 2000 hat das Jahr 2003 zum Internationalen Jahr des Wassers erklärt. Die Staatengemeinschaft wird aufgefordert, Aktionen, Programme und Projekte zu starten, die eine breite Bevölkerung zu einem sorgsamen Umgang mit der für das Leben von Mensch und Natur unersetzlichen Ressource Wasser anhalten. Regierungsrat Walter Straumann erläuterte anlässlich einer Medienkonferenz zur Lancierung der Solothurner Aktivitäten, wieso das UNO-Jahr des Wassers die Schweiz und damit auch den Kanton Solothurn betrifft, obschon die Schweiz mit Recht als Wasserschloss von Europa bezeichnet wird. So beträgt beispielsweise die im Kanton Solothurn jährlich geförderte Trink- und Brauchwassermenge nur gerade zwei Prozent des auf das Kantonsgebiet fallenden Jahresniederschlags. "Diese Standortgunst soll und darf uns nicht davon abhalten, uns ebenfalls aktiv am UNO-Jahr des Wassers zu beteiligen" so Straumann. Es biete sich die Gelegenheit in Erinnerung zu rufen, dass sauberes Wasser in jederzeit genügender Menge auch bei uns keine Selbstverständlichkeit sei. Seit Jahrzehnten würden bei uns dafür grosse Anstrengungen unternommen. Aber auch als Oberlieger des mächtigen Alpenstroms Rhein, trage Solothurn eine besondere Verantwortung im Umgang mit dem Wasser. Die Unterlieger, welche mit dem von uns beeinflussten Wasser leben müssten, würden es uns danken. Straumann schloss seine Ausführungen mit dem Appell "dass wir nicht zuletzt als Technologiestandort aufgerufen sind, angepasste Wassertechnologien zu entwickeln und bereit zustellen, mit denen ein Beitrag zur Verbesserung der weltweiten Situation erreicht werden kann".
Martin Würsten, Leiter der Abteilung Wasser im Amt für Umwelt, stellte die geplanten Aktivitäten des Kantons vor. Auf den weltweiten Tag des Wassers am 22. März stellt das Amt für Umwelt allen Haushaltungen im Kanton einen Kalender zu. Der Kalender widmet sich ganz dem Thema Wasser, wobei jeder Monat einem speziellen Bereich des Themas gewidmet ist. Behandelt werden unter anderem Themen wie Hochwasserschutz, Wasser und Wirtschaft, Wasser und Gesundheit, Wasser in der Landwirtschaft und Wasser in Drittwelt- Ländern. Zu jedem der Themen wird es einen Informationstext geben, sowie Literatur-Tipps und Internet-Links zu detaillierteren Wissen. Gleichzeitig informiert der Kalender über Veranstaltungen, die im Kanton durchgeführt werden. Diese Veranstaltungen werden zusammen mit Partnerorganisationen wie Wasserversorgungen und Industriebetriebe durchgeführt. Zum Teil werden die Veranstaltungen mit Aktivitäten verknüpft, die jedes Jahr stattfinden wie beispielsweise die Solothurner Literaturtage oder das Aareschwimmen in Solothurn.
Die Aare - speziell die Aarenutzung - ist ein gutes Anschauungsobjekt für das UNO-Jahr des Wassers. Dabei ist die Wasserkraft, der Strom aus der Aare ein wichtiges und augenfälliges Beispiel erneuerbarer Energie. Der Regierungsrat hat sich im Sommer 2001 mit dem Luftmassnahmenplan verpflichtet, beim Energieverbrauch und bei der Wahl der Energieträger für kantonseigene Bauten Vorbild zu sein. Grund dafür ist die weltweite CO2-Problematik und daraus die angestrebte CO2-Reduktion. Deshalb wird vorerst in zwei Gebäuden der kantonalen Verwaltung in Solothurn, im Rötihof und im Greibenhof, Strom aus CO2-neutraler Produktion eingesetzt. Gleichzeitig sind die Gebäudebenutzer, insbesondere auch die Mitarbeiter des Amtes für Umwelt verpflichtet, die Mehrkosten von zwei Rappen pro Kilowattstunde durch eine entsprechende Reduktion des Stromverbrauches wettzumachen. Damit wird auch eine andere Forderung aus dem Luftmassnahmenplan und dem kantonalen Energiekonzept berücksichtigt, nämlich Energie effizient und sparsam zu gebrauchen.
Aus dem mittlerweile vielfältigen Angebot von Oekostrom haben sich der Rötihof und der Greibenhof für das Produkt "aarestrom" entschieden. "aarestrom" stammt aus den TüF-zertifizierten Aare-Wasserkraftwerken Flumenthal, Ruppoldingen und Gösgen. Das Amt für Umwelt ist zuständige Behörde für diese Wasserkraftwerke und für den Schutz der Aare. Daraus ergibt sich ein grosser Bezug zu "aarestrom". Zudem ist "Strom von der Region für die Region" sympatisch, insbesondere dann, wenn dieser umweltverträglich produziert wird. Ein weiterer Grund "aarestrom" zu verwenden ist auch die ungeschmälerte Aeuffnung und Verwendung der beiden Zusatz-Rappen pro Kilowattstunde zur Förderung erneuerbarer Energien in unserer Region.