"Einer der aufregendsten Tage meines Lebens!"

31.10.2003 - Solothurn - Für Tausende von Mädchen in der ganzen Schweiz ist der zweite Donnerstag im November jeweils ein besonderer Tag: Am Nationalen Tochtertag (13. November 2003) begleiten sie ihren Vater oder ihre Mutter einen Tag lang an deren Arbeitsplatz. In diesem Jahr findet der Tochtertag zum dritten Mal statt. Ein neuer Wettbewerb soll ihn noch attraktiver machen.

Obschon seit seiner Lancierung im November 2001 erst zwei Jahre vergangen sind, hat sich der Nationale Tochtertag bereits zu einer landesweit bekannten und erfolgreichen Aktion entwickelt. Heute kennt fast die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer zwischen 15 und 74 Jahren den Tochtertag. Dies ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungs-Instituts LINK.

Fast alle Befragten, die den Tochtertag kennen, beurteilten ihn positiv. Nur gerade drei Prozent der Befragten äusserten sich negativ über das Projekt. Die hohe Zustimmung zum Tochtertag spiegelt sich auch in den Erfahrungen derjenigen Mädchen, die bereits einmal mitgemacht haben: "Ich finde es super, dass es einen solchen Tag für Mädchen gibt!" schrieb zum Beispiel ein Mädchen, stellvertretend für viele andere, im vergangenen Jahr. "Der Tochtertag sollte viel länger als einen Tag dauern!" forderten gar zahlreiche Schülerinnen. Andere meinten: "Am liebsten würde ich gleich wieder gehen!" Ein Mädchen schliesslich brachte das Grundgefühl vieler Kolleginnen auf den Punkt: "Es war einer der aufregendsten Tage in meinem Leben!"

Der Tochtertag - eine Initiative von 16+, dem Lehrstellenprojekt der Schweizerischen Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten - wird in diesem Jahr vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann mitorganisiert. Er ist eine Motivationskampagne für Mädchen. Dies aufgrund der Tatsache, dass für viele Mädchen die Vorstellung, ein Leben lang berufstätig zu sein, keineswegs selbstverständlich ist. Das wirkt sich negativ auf ihre Berufswahl aus. Obwohl viele Schülerinnen gute Noten nach Hause bringen, setzen sie ihren schulischen Erfolg nicht um. So nützen sie zum Beispiel das Spektrum möglicher Berufsausbildungen in weit geringerem Ausmass als Knaben.

Der Nationale Tochtertag soll dazu beitragen, dass sich dies ändert. Sein Hauptanliegen ist es, den Mädchen verschiedene neue Berufslaufbahnen und Arbeitsbiographien nahezubringen. Den Tochtertag einfach als (Berufs-) Schnuppertag zu sehen, wäre falsch. Er soll vielmehr die Mädchen dazu motivieren, sich mit neuen, vielleicht ungewohnten Lebensvorstellungen auseinanderzusetzen.

Und was unternehmen die Knaben am Tochtertag, wenn ihre Kolleginnen im Klassenzimmer fehlen? In den vergangenen Jahren haben viele Lehrerinnen und Lehrer sehr kreativ darauf reagiert, zum Beispiel indem sie zusammen mit den Knaben Mittagstische in der Gemeinde organisierten, Zukunftsbiographien schrieben oder sogar einen Tochtertag-Song komponierten. In diesem Jahr, am 3. Nationalen Tochtertag, findet erstmals ein Wettbewerb um die besten Ideen statt. Dabei sind lukrative Preise in Form von Einkaufsgutscheinen zuhanden der Klassenkasse zu gewinnen. Einsendeschluss ist der 20. November 2003. (Detaillierte Informationen unter www.tochtertag.ch oder beim Lehrstellenprojekt 16+, Tel. 01 271 44 90.)