Meningokokken-Erkrankung in Egerkingen

21.11.2003 - Solothurn – Ein 15-jähriger Jugendlicher aus Egerkingen erkrankte in der Nacht vom 19. auf den 20. November an einer Hirnhautentzündung. Aufgrund des schlechten Gesundheitszustandes brachten die Eltern den Jugendlichen direkt ins Kantonsspital Olten. Dank dem raschen Handeln der Eltern und der intensiven medizinischen Versorgung im Spital ist der Junge glücklicherweise wieder auf dem Weg der Besserung. Er konnte heute die Intensivmedizinische Station verlassen. Bei den Familienangehörigen sowie weiteren Kontaktpersonen, insbesondere in der Schule, wurde eine Antibiotikaprophylaxe durchgeführt, um weitere Erkrankungen zu vermeiden. Meningokokken-Bakterien verursachen lebensgefährliche Krankheitsbilder wie Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen (Sepsis). Während der Wintermonate häufen sich diese Erkrankungen. Bei schwerem Krankheitsgefühl, sich rasch verschlechterndem Allgemeinzustand, roten oder schwarzen Hautflecken oder heftigen Kopf- und Gliederschmerzen muss sofort der Arzt aufgesucht werden. Das Gesundheitsamt des Kantons hat ein entsprechendes Merkblatt verfasst, das im Internet abrufbar ist (http://www.gesundheitsamt.so.ch).

Mit dem Jugendlichen aus Egerkingen erkrankte dieses Jahr zum fünften Mal eine Person aus dem Kanton Solothurn an einer Meningokokken-Infektion. In den vergangenen 52 Wochen sind gemäss Statistik des Bundesamtes für Gesundheit gesamtschweizerisch 87 Fälle von Meningokokken-Erkrankungen gemeldet worden. Der Junge hatte Fieber, Kopfschmerzen und erbrach. Am vergangenen Mittwoch Abend verschlechterte sich der Zustand. Die Eltern reagierten richtig und brachen ihren Sohn sofort ins Spital. Dort wurde unverzüglich die notwendige Therapie eingeleitet.
Die Meningokokken-Bakterien können lebensgefährliche Krankheitsbilder verursachen. Einerseits eine Hirnhautentzündung oder andererseits eine Blutvergiftung, d.h. eine Infektion des ganzen Körpers mit Meningokokken. Die Symptome einer Meningokokkenerkrankung sind unterschiedlich: Allen gemeinsam ist ein schweres Krankheitsbild mit einem sich rasch verschlechternden Allgemeinzustand, heftigen Kopf- und Gliederschmerzen sowie Lichtscheuheit. Dazu kommen evtl. hohes Fieber, Erbrechen, Berührungsempfindlichkeit, Nackensteife, Bewusstseinstrübung oder rasch auftretende millimeter- bis zentimetergrosse rote oder schwarze Hautflecken. Bei diesen Zeichen müssen sich Kinder oder Erwachsene unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben. Eltern müssen bei schlechtem Allgemeinzustand des Kindes die Haut genau beobachten. Kleine Hautblutungen sind ein Alarmzeichen. Eine Behandlung muss unverzüglich eingeleitet werden. Meningokokkenerkrankungen können behandelt werden, wenn sie früh erkannt werden. Gerade während der Grippezeit, ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder genau beobachten.
Bei Personen (Angehörige, Geschwister, Schulkameradinnen und -kameraden, Freunde etc.), die engen Kontakt mit einer erkrankten Person gehabt haben, wird eine Antibiotikaprophylaxe durchgeführt, um weitere Erkrankungen zu vermeiden. Im vorliegenden Fall wurde diese in Absprache mit dem Kantonsarzt durch das Kantonsspital Olten bei den Familienangehörigen und durch den Schularzt bei weiteren Kontaktpersonen durchgeführt.

Das Merkblatt des Gesundheitsamtes des Kantons Solothurn zu den Meningokokkenerkrankungen kann telefonisch unter der Nummer 032 627 93 61 oder per E-Mail unter mailto:hans.binz@ddi.so.ch bestellt werden. Es ist auch über Internet abrufbar (http://www.gesundheitsamt.so.ch. ).