Entlastung Region Olten; "Rampe an Viadukt" mit Option auf Verlängerung in Wangen b. Olten

19.04.2004 - Solothurn – Mit Blick auf die öffentliche Mitwirkung Ende August 2004 hat der Lenkungsausschuss "Entlastung Region Olten" unter der Leitung von Regierungsrat Walter Straumann beraten, welche Linienführungsvariante der Entlastungsstrasse in Wangen bei Olten weiter verfolgt werden soll. Der Lenkungsausschuss befürwortet die Bündelung der Entlastungsstrasse und der SBB-Linie mit Anschluss an das bestehende Viadukt in Wangen.

Anlässlich der Ausstellung der Diplomarbeiten der FH Burgdorf vom 20. bis 23. Januar 2004 im Gemeindehaus Wangen bei Olten wurden der Öffentlichkeit verschiedene neue Ideen für eine Linienführung der Entlastungsstrasse in Wangen vorgestellt. Einzelne Varianten sind bei Behörden und Planern auf reges Interesse gestossen. So hat sich der Gemeinderat von Wangen öffentlich für die Verlängerung der Entlastungsstrasse entlang der SBB bis nach Rickenbach ausgesprochen. Das kantonale Amt für Verkehr und Tiefbau (AVT) hingegen bevorzugt eine Variante mit Anschluss an das bestehende Viadukt zwischen Wangen und Kleinwangen.

Nun hat der Lenkungsausschuss, das Steuerungsgremium des Gesamtprojekts "Entlastung Region Olten" bestehend aus Vertretern des Bau- und Justizdepartementes, des Stadtrats Olten und des Gemeinderats Wangen bei Olten, an seiner letzten Sitzung die Linienführung gewählt, die in der Mitwirkung der Öffentlichkeit vorgelegt wird.

Von der Gemeindegrenze Wangen / Olten bis zur Mittelgäustrasse wird eine Bündelung der Verkehrsachsen Entlastungsstrasse und SBB-Linie geplant. Die Konzentration der Verkehrsträger in einem gemeinsamen Korridor ist insbesondere aus Sicht der Raumplanung und des Umweltschutzes sinnvoll.

Ab der Mittelgäustrasse soll die neue Entlastungsstrasse über eine Rampe ansteigen, um an das bestehende Viadukt anzuschliessen. Diese neue Lösung im Bereich des Bahnhofs Wangen ist eine Optimierung der bisherigen Linienführung, wie sie im Gesamtverkehrsprojekt (GVP) bisher präsentiert wurde.

Mit der neuen Linienführung wird die technisch anspruchsvolle Unterquerung der SBB-Linie gemäss im GVP 1996 durch eine einfachere Lösung – ohne Bauten im Grundwasser – ersetzt. Der Wunsch des Gemeinderates von Wangen nach einer Weiterführung der Entlastung bis Rickenbach kann nicht im Rahmen der "Entlastung Region Olten" realisiert werden, da damit u.a. der vom Kantonsrat abgesteckte Rahmen des Projekts überschritten würde. Die Möglichkeit einer Verlängerung der Entlastungsstrasse mochte sich der Lenkungsausschuss jedoch nicht verbauen und wählte die Variante, welche eine Option für die Weiterführung Richtung Hägendorf ermöglicht. Die eigentliche Verlängerung kann somit in einem von der "Entlastung Region Olten" unabhängigen Projekt weiter verfolgt werden.

In den kommenden Monaten wird die gewählte Variante für das Mitwirkungsverfahren aufgearbeitet. Die öffentliche Mitwirkung wird voraussichtlich von Mitte August bis Mitte September stattfinden. Während dieser Zeit werden die Projektpläne in Olten und Wangen aufliegen und die Bevölkerung erhält die Möglichkeit, sich schriftlich zum Projekt zu äussern. Die eingehenden Stellungnahmen werden vom AVT gesammelt, ausgewertet, in einem Mitwirkungsbericht veröffentlicht und nach Möglichkeit in der weiteren Projektierung berücksichtigt.

Im Anschluss an die Mitwirkung erfolgen die Arbeitsvergaben an die verschiedenen Ingenieure, die mit der Ausarbeitung des Auflageprojektes betraut werden. Der Erschliessungsplan wird voraussichtlich im Herbst 2006 öffentlich aufgelegt. Mit der Genehmigung des Erschliessungsplans kann die Ausarbeitung der Bauprojekte und die Submission der Bauleistungen erfolgen. Die Grösse und Komplexität des Projekts, der Einbezug mehrerer Gemeinden, das Mitwirkungsverfahren und später das umfangreiche Plangenehmigungsverfahren, lassen einen Baubeginn Mitte 2008 realistisch erscheinen.