Kanton Solothurn

10.02.2004 - Solothurn – Wer hätte das gedacht – Bereits nach drei von fünf «Etappen» der Aktion «Lesen bewegt – SO über Pisa hinaus» befinden sich die Solothurner Leseratten in Pisa – und nun bauen sie in der Toscana einen zweiten «torre pendente» (schiefen Turm) aus lauter gelesenen Büchern! Der berühmte Turm erhält virtuelle Solothurner Konkurrenz.

11'867 Antwortkarten sind in der Januar-Runde des Lesewettbewerbs zur Aktion «Lesen bewegt – SO über Pisa hinaus» im Departement für Bildung und Kultur eingegangen. Mit weiteren 30'823 gelesenen Büchern hat die Solothurner Lesejugend dieses hoch gesteckte Ziel bereits nach drei von fünf Etappen übertroffen. Damit stellte sich für die Projektleitung die komfortable Frage, lesen wir uns nun weiter bis Nordafrika oder wie soll die bemerkens-werte Leseleistung unserer Jugendlichen weiter visualisiert werden? Man entschied sich für den virtuellen Bau eines zweiten Turms von Pisa.

116 Kilometer Wegstrecke hatten nach der zweiten Etappe bis nach Pisa nur noch gefehlt, was 9'667 gelesenen Büchern entspricht. Mit den «übrigen» 21'156 gelesenen Büchern der 3. Etappe erreicht der Solothurner Bücherturm schon jetzt eine Höhe von über 211 Metern und überragt damit das berühmte schiefe Original von Pisa bereits heute. Und die Solothurner Leseratten bauen fleissig weiter: Mit jedem weiteren gelesenen Buch wächst der imaginäre Turm um einen weiteren Zentimeter und wird wohl in Kürze zum «höchsten Bauwerk der Welt».

Bildungs- und Kulturdirektorin Ruth Gisi und das Projektteam zeigen sich denn auch überrascht, und natürlich um so mehr begeistert, über die Rasanz der erfolgreichen «Lesereise» nach Pisa, die dank der Lesefreude der Solothurner Jugend weit früher ihr Ziel erreichte als vorhergesehen und nun in ein munteres Bauen eines imposanten Bücherturms übergeht.

Dass die enorme Bedeutung des Lesens – nicht nur für die sprachliche Kom-petenz – in Schule, Familie und Medien wieder vermehrt thematisiert wird, war mit ein Ziel dieser Aktion. Soll der neue Turm von Pisa nicht nur höher, sondern auch «gerader» werden als sein berühmtes schiefes Vorbild, dann muss dieses Feuer nun weitergetragen werden. Denn, obwohl im Kindes- und Jugendalter ein wichtiges Fundament für das spätere Leseverhalten gelegt wird, dürfen sich die Bemühungen nicht auf die Schule allein beschränken, soll eine nachhaltige Verbesserung der Lese-Verstehen-Kompetenz erreicht werden.

Start der 4. Runde im Wettbewerb
Am 12. Februar startet die vierte Runde im Wettbewerb rund um die Impulsaktion «Lesen bewegt». Zum vierten und zweitletzten Mal stellt Franz Hohler die traditionelle Wettbewerbsfrage und alle sind gespannt, ob sich die Beteiligung, trotz Sportwochen, weiterhin im fünfstelligen Bereich halten wird.

Auf der viel besuchten Homepage des Projekts (www.lesen.so.ch) finden sich neben umfangreichen Informationen rund um die Aktion «Lesen bewegt», auch zahlreiche Lese-Tipps von Kindern und Jugendlichen für Gleichaltrige.