Meningokokkenerkrankung in Grenchen

19.02.2004 - Solothurn – Eine 74-jährige Frau aus Grenchen erkrankte an einer Meningokokkenerkrankung und musste letzten Sonntag vom Hausarzt ins Spital Grenchen eingewiesen werden. Der Gesundheitszustand der Patientin ist stabil. Bei den nächsten Angehörigen wurde eine Antibiotikaprophylaxe durchgeführt, um weitere Erkrankungen zu vermeiden. Meningokokken-Bakterien verursachen lebensgefährliche Krankheitsbilder wie Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen (Sepsis). Während der Wintermonate häufen sich diese Erkrankungen. Bei schwerem Krankheitsgefühl, sich rasch verschlechterndem Allgemeinzustand, roten oder schwarzen Hautflecken oder heftigen Kopf- und Gliederschmerzen muss sofort der Arzt aufgesucht werden. Das Gesundheitsamt des Kantons hat ein entsprechendes Merkblatt verfasst, das im Internet abrufbar ist (http://www.gesundheitsamt.so.ch).

Im Kanton Solothurn ist dies die zweite Meningokokkenerkrankung im Jahr 2004. In den vergangenen 52 Wochen sind gemäss Statistik des Bundesamtes für Gesundheit gesamtschweizerisch 83 Fälle von Meningokokkenerkrankungen gemeldet worden, wovon 5 aus dem Kanton Solothurn.

Die Frau litt seit vergangenem Freitag an den Symptomen wie sie bei einer Grippe auftreten. Am Sonntag wies der Hausarzt die Patientin ins Spital Grenchen ein. Dort wurde unverzüglich die notwendige Therapie eingeleitet. Erfreulicherweise ist der Gesundheitszustand der Patientin stabil.

Die Meningokokken-Bakterien können lebensgefährliche Krankheitsbilder verursachen. Einerseits eine Hirnhautentzündung oder andererseits eine Blutvergiftung, d.h. eine Infektion des ganzen Körpers mit Meningokokken. Die Symptome einer Meningokokkenerkrankung sind unterschiedlich: Allen gemeinsam ist ein schweres Krankheitsbild mit einem sich rasch verschlechternden Allgemeinzustand, heftigen Kopf- und Gliederschmerzen sowie Lichtscheuheit. Dazu kommen evtl. hohes Fieber, Erbrechen, Berührungsempfindlichkeit, Nackensteife, Bewusstseinstrübung oder rasch auftretende millimeter- bis zentimetergrosse rote oder schwarze Hautflecken. Bei diesen Zeichen müssen sich Kinder oder Erwachsene unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben. Eltern müssen bei schlechtem Allgemeinzustand des Kindes die Haut genau beobachten. Kleine Hautblutungen sind ein Alarmzeichen. Eine Behandlung muss unverzüglich eingeleitet werden. Meningokokkenerkrankungen können behandelt werden, wenn sie früh erkannt werden. Gerade während der Grippezeit, ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder genau beobachten.

Bei Familienangehörigen, Freunden und Bekannten, die engen Kontakt mit einer erkrankten Person gehabt haben, wird eine Antibiotikaprophylaxe durchgeführt, um weitere Erkrankungen zu vermeiden.

Das Merkblatt des Gesundheitsamtes des Kantons Solothurn zu den Meningokokkenerkrankungen kann telefonisch unter der Nummer 032 627 93 61 oder per E-Mail unter mailto: juerg.allemann@ddi.so.ch bestellt werden. Es ist auch über Internet abrufbar ( http://www.gesundheitsamt.so.ch. ).